Von Dieter Hanke
Kein Supermarkt, kein Logistik-Unternehmen oder Industriebetrieb kommt ohne sie aus: Gabelstapler gehören zur Standard-Ausrüstung. Und diese Flurförderfahrzeuge sind zunehmend auf dem internationalen Markt gefragt. Das Gebrauchtgerätezentrum des Hamburger Jungheinrich-Konzerns im Klipphausener Gewerbegebiet stellt sich deshalb darauf ein. Dort werden gebrauchte Stapler aus ganz Europa industriell aufgearbeitet und für ein zweites Leben fit gemacht. Die Aufträge boomen in Klipphausen.
„Wir wollen deshalb bei laufender Produktion unsere Kapazität bis 2018 nahezu verdoppeln“, sagt Marketing-Referentin Sandra Molzan. Dann sollen es weit über 8 000 Fahrzeuge sein. In diesem Jahr peilen die über 170 Mitarbeiter 5 750 erneuerte Stapler an – vom einfachen Palettenhubwagen bis zum 7,5 Tonnen-Gerät mit Elektroantrieb oder Verbrennungsmotor. „Es sieht gut aus, dass wir unser Vorhaben schaffen“, bemerkt die 26-Jährige.
Das ist auch deshalb wichtig, da für das Gebrauchtgerätezentrum gewissermaßen Europa schon zu klein wird. Seit einiger Zeit werden bereits Gabelstapler auch nach Shanghai und Bangkok in Asien geschickt. Auch Malaysia und Moskau wurden Kunden der Klipphausener.
Für die Mitarbeiter sind diese ehrgeizigen Ziele mit besonderer Belastung verbunden. Denn seit mehreren Monaten erweitert das Gebrauchtgerätezentrum seinen Standort in Klipphausen, um die Vier-Sterne-Gebrauchtstapler nach ihrer Rundum-Verjüngungskur pünktlich ausliefern zu können. 2016 sollen die Gebäude offiziell eingeweiht werden. Das neue Versand- und Produktionslager wird schon seit einiger Zeit genutzt. Im ebenfalls neu errichteten Zwischenbau, der die zwei bestehenden Produktionshallen verbindet, wurden moderne Ausrüstungen wie Lackierkabine, Strahlanlage und Waschkabine installiert. Allein 1,5 Millionen Euro kosteten diese Anlagen. In der neuen Versandhalle werden in einem 15 Meter hohen Turm zur Endabnahme die Stapler nochmals auf Herz und Nieren geprüft. Deren Ausleger können bis über 13 Meter hinausragen – deshalb der hohe Turm.
Auch das neue Sozialgebäude mit Sanitäranlagen, Büros und Besprechungsraum ist bereits fertig. Gegenwärtig werden in der umgebauten Montagehalle noch Krananlagen installiert. Der Produktionsablauf wurde neu gestaltet. Beschäftigte ziehen an ihre neuen Arbeitsplätze. Im kommenden Jahr will das Zentrum noch auf einem neuen Gelände an der A 4 eine große Gabelstapler-Lagerhalle mit 12 000 Quadratmetern errichten. Insgesamt stellt die Jungheinrich-Konzernzentrale in Hamburg knapp neun Millionen Euro für neue Technik und Bauten in Klipphausen bereit.
Generalauftragnehmer für die Investitionen ist der Baubetrieb Wolff und Müller, Regionalbau Dresden. „Wir sind super zufrieden mit den Leistungen des Unternehmens“, sagt Molzan. Die Qualität würde stimmen, Termine werden gehalten. „Eine gute Unterstützung für uns“, so Molzan.