Von Frank Klinger
Wenn zwei Männer im gesetzten Alter nicht über Fußball, sondern über Balkonpflanzen fachsimpeln, ist der Frühling da. Und in bunten Frühlingsfarben erstrahlte am Vormittag des Sonnabends der Waldheimer Obermarkt zum Pflanzen- und Blumenmarkt.
Einige Händler hatten ihre Stände aufgebaut, sie boten Blumen, Kräuter, Gemüsepflanzen und bereits bepflanzte Körbe, Kästen und Hängeampeln an. Vor dem Stand der Leisniger Gärtnerei Schubert sprachen nicht nur die beiden älteren Herren über Balkonpflanzen, Verkäuferin Nicole Schuricht beriet die Kunden und gab ihnen auch einige Tipps mit auf den Weg. So entschieden sich Andrea und Bodo Waller aus Ehrenberg für einige Blumen für ihren Garten und nahmen auch noch Kräuter für die Küche mit. „Es wird auch langsam Zeit, dass es wärmer wird“, meinte Bodo Waller.
Das sah auch Ronald Franke, Verkäufer der Frankenberger Gärtnerei Blankenburg so. Er meinte: „Das war ein sehr langer Winter, die Leute sind hungrig nach Blüten, Blumen und Grün, aber zum Teil auch unvernünftig. Manche pflanzen schon Pelargonien, obwohl sie damit noch warten sollten, bis es gänzlich frostfrei ist.“
Organisatorin Grit Lässig vom Waldheimer Gewerbeverein war mit der Resonanz zufrieden. Sie sagte: „Es ist zwar noch etwas kühl heute, aber die Leute freuen sich, dass es nun doch Frühling wird.“ Auch sie wählte aus dem reichhaltigen Angebot aus und kaufte Stiefmütterchen für die Balkonkästen. „Ja, die gefallen mir auch“, freute sich ihre Tochter Lea.
Keine Stiefmütterchen, sondern Gehölze, Beerenobst, Rhododendron und kleine Weinstöcke bot Hannelore Kunze von der Mastener Baumschule Streubel an. „Ich habe eben Tränende Herzen, das ist eine Topfpflanze, verkauft, obwohl nach dem Winter das Herz nun eher lacht“, meinte sie mit einem Augenzwinkern und wandte sich schon dem nächsten Kunden zu.
Auch die Rochlitzerin Angelika Ermisch, die zu Besuch bei ihrer Mutter Emilie Stubbe in Waldheim war, meinte: „Endlich Frühling!“ Eine kleine lustige Diskussion gab es zwischen Heidrun und Gerd Loche aus Waldheim. Während sie meinte, dass ihr alle auf dem Markt angebotenen Balkonpflanzen gefielen und sie am liebsten alle mitnehmen würde, meinte er nur verschmitzt: „Wir brauchen aber nur eine Sorte.“