Von Peter Redlich
Radebeul hat ein Little Tombstone im Lößnitzgrund. Jedes Jahr zum Karl-May-Fest wird die Westernstadt zum Leben erweckt. Radebeuler Karl-May-Fans stellen hier typische Szenen aus dem Wilden Westen dar.
Zum diesjährigen Karl-May-Fest vom 18. bis 20. Mai kommen Besucher aus dem echten Tombstone nach Radebeul. Der Ort nahe der mexikanischen Grenze im Bundesstaat Arizona ist bekannt geworden durch Schießereien einst berühmter Westernhelden. Dort wurden auch Filme gedreht. In einer großen Apache Spirit Ranch ist das Leben der einstigen Bewohner mit ihren Häusern und Gepflogenheiten nachgebildet. Von dieser Ranch kommen Mitarbeiter zum Karl-May-Fest und beteiligen sich mit einer Hütte, kündigt Kulturamtsleiter Alexander Lange an.
Zustande gekommen ist diese Verbindung durch den Besuch von Karl-May-Museums-Direktor René Wagner in Tombstone und durch die nahe gelegene Partnerstadt von Radebeul, Sierra Vista. In einer großen Ausstellung zum Leben der Indianer in Arizona befinden sich seit diesem Jahr auch zwei Räume, in denen sich Radebeul als Karl-May-Heimatort zeigt, so Wagner. Der bekannte Abenteuerroman „Der Ölprinz“ von Karl May spielt in Arizona. Dort sei man stolz, dass der berühmte deutsche Autor dieses Buch über die Menschen dieser Wüstengegend geschrieben habe, sagt René Wagner.
Heute ist die Stadt Tombstone eine Touristen-Attraktion mit der verkehrsberuhigten Hauptstraße Allen Street. Sie wirbt mit dem Slogan „The town too tough to die“. Täglich wird unter Einsatz vieler Platzpatronen unter anderem auch die Schießerei von Wyatt Earp mit den Clantons und McLaurys nachgestellt. Historische und historisch nachgebaute Saloons vermitteln das Flair einer alten Westernstadt, die Schauplatz vieler Westernfilme, wie zum Beispiel „Faustrecht der Prärie“, war.
Tombstone hat selbst rund 1600 Einwohner, aber 500000 Besucher im Jahr, darunter etwa 30000 aus Deutschland.