Von Kathrin Krüger-Mlaouhia
Beinah alles, was in Mittelsachsen unter den Karnevalisten Rang und Namen hat, traf sich am Freitagabend in der Großenhainer Remontehalle. Der Folberner Carnevals-Verein (FCV) feierte sein 30-jähriges Jubiläum. Es ist so üblich, dass die Narren aller Länder – in diesem Fall von Arnsdorf bis Moritzburg und Waldheim bis Plessa – dazu gratulieren. Das Fest war eine Gala der Elferräte und Präsidenten, ein Schaulaufen der Tollitäten und ihrer Lieblichkeiten – wie die aktuellen Prinzenpaare auf jeckendeutsch genannt werden.
Gruß von 10000 Karnevalisten
Zu den 21 befreundeten Vereinen gesellte sich eine Abordnung des Verbandes Sächsischer Carneval (VSC). Das ist sozusagen die Faschingsregierung des Freistaates. Aus dem Munde von Vizepräsident Siegfried Ibler war zu vernehmen, dass es hierzulande fast 10000 organisierte Karnevalisten gibt, deren herzliche Grüße er den Großenhainern übermittelte. Denn auch sie opfern sich auf für die Brauchtumspflege, so Ibler. Ganz besonders tut es wohl die Dame im Folberner Prinzenpaar der Saison, Nicole I. Sie bekam eine Ehrennadel mit Ehrenkranz an ihr Kleid geheftet. Schon als die junge Frau zehn war, schlug ihr Herz für den Fasching, und sie tanzte in der Garde. Jetzt ist sie sogar Trainerin derselben. Mit ihrem Freund, Prinz Oliver I., darf sie am 29. Januar am Empfang des Ministerpräsidenten Georg Milbradt teilnehmen. Das Kinderprinzenpaar Lukas I. und Josy I.dürfen beide dazu mitbringen.
Ständchen und Geldgeschenke
Was wäre der Fasching ohne Schlachtenrufe wie E-Scha, Saxonia-Helau, Tschako-Hopp oder Trude-Hau rein? Doch auch Musik gehört zur fünften Jahreszeit dazu. Seit nunmehr zehn Jahren sind die Folberner dafür mit dem Zabeltitzer Spielmannszug verbunden. Auch am Jubiläumsabend durften die Deutschen Meister nicht fehlen. Sie spielten ein flottes Geburtstagsständchen und brillierten am späten Abend mit einer erstaunlichen Trommelshow. „Vor euch ziehe ich meine Narrenkappe“, kommentierte FCV-Präsident Dieter Riehmer die bemerkenswerte Einlage.
Die Stadtverwaltung schickte als Gratulantin Kämmerin Elke Opitz. Die brachte gleich „was Praktisches aus der Stadtkasse“ mit. Nicht lumpen ließ sich ebenfalls Thomas Krause, Besitzer von Remontehalle und Schützenhaus, wo alljährlich die Faschingsveranstaltungen stattfinden. Auch in seinem Umschlag steckte ein gehöriges Sümmchen. Die Geschenke der Gastvereine überboten sich an Originalität und Witz (siehe Kasten). Dem obligatorischen Blumenstrauß für die Gastgeber-Prinzessin schlossen sich gute Wünsche für viele weitere närrische Jahre an.