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Galerie der Ahnen auf dem Boden

Weesenstein. Porträts aus der Renaissancezeit der Ritter von Bünau auf Schloss Weesenstein.

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Anlässlich der Ausstellung „Adel ohne Grenzen“ zum 600. Bünaujubiläum zeigt Schloss Weesenstein eine ungewöhnliche Ahnengalerie der Familie von Bünau, teilt Schlosssprecherin Sibylle Bergmann mit.

Im Jahr 1884 erhielten die Sammlungen des Nationalmuseums Prag eine Schenkung von 15 Papierbögen mit Gouachemalereien. Auf denen sind zahlreiche Personen in Renaissancekleidung abgebildet. Obwohl diese mit Namen versehen waren, blieb die Herkunft und Bedeutung der Bilder und der darauf abgebildeten Personen lange verborgen. Der Deciner Archivarin Hana Slavickova und dem Prager Kunsthistoriker Lubomir Srsen ist es nun gelungen, den Sinn dieser Sammlung zu entschlüsseln. Sie kamen zu der Feststellung, dass es sich um Kopien nicht mehr erhaltener Wandmalereien der Burg Tetschen handelte.

Die insgesamt 22 Bilder schmückten seit 1539 das Pendant des Weesensteiner Mönchsbodens, den sogenannten Nonnenboden. Die Männer und Frauen in Renaissancekleidung stellten Rudolf von Bünau und seine Gemahlin mit seinen Eltern, Großeltern und Urgroßeltern sowie seine Kinder dar. Daneben wurden Georg der Bärtige von Sachsen als Verfechter des katholischen Glaubens sowie allegorische Figuren abgebildet.

Die Originale, die der Werkstatt des berühmten Lucas Cranach d.Ä. (1472-1553) zugeordnet werden, sind ab dem morgigen Sonntag innerhalb der Bünau-Ausstellung auf dem Weesensteiner Mönchsboden zu sehen. (SZ/gsc)