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Ganz schlechter Aprilscherz

Was hat die Stadträte nur geritten, den Radebeuler Händlern zu verbieten, neben dem Weihnachtsmarkt – etwa in Kötzschenbroda – ihre kleinen Geschäfte zu öffnen? Das im fernen April Beschlossene ist so weltfremd, wie der April zur Adventszeit passt.

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Was hat die Stadträte nur geritten, den Radebeuler Händlern zu verbieten, neben dem Weihnachtsmarkt – etwa in Kötzschenbroda – ihre kleinen Geschäfte zu öffnen? Das im fernen April Beschlossene ist so weltfremd, wie der April zur Adventszeit passt.

Jetzt haben die Händler die Bescherung. Der Anger wird an diesem Wochenende voller Menschen sein, doch jeder, der seinen Laden öffnet, muss mit einer Anzeige und bis zu 5000Euro Strafe rechnen. „Das lädt ja geradezu ein, die Bestimmungen zu umgehen und drei Flaschen Wein hinzustellen, um ein Ausschank zu sein, der wiederum öffnen darf“, sagt einer der Gewerbetreibenden zu diesem schlechten Aprilscherz. Selbst im Kulturamt begreift man bei den Budenzauber-Organisatoren nicht, wie es dazu kommen konnte. Draußen vorm Geschäft dürfen die Händler schon, heißt es. Aber wehe, es öffnet einer seine Ladentür.

Bei all diesem Schildbürgertum bleibt für den ohnehin nicht reich gesegneten kleinen Einzelhandel in Radebeul zu hoffen, dass die 2007er Regelung eine Episode bleibt. Genügend Stadträte, die wieder umdenken, scheint es inzwischen zu geben. Freuen wir uns auf den nächsten April.Seite 17