Von Thomas Drendel
Lange hat es gedauert, jetzt ist es vollbracht: Mit Lomnitz ist der letzte Ortsteil der Gemeinde Wachau an das schnelle Internet angeschlossen. „Nach einer Probephase ist DSL jetzt im Ort verfügbar“, sagte Wachaus Bürgermeister Veit Künzelmann (CDU). Von dem schnellen Internetzugang profitiert unter anderen Bernhard Rudert, Vorsitzender des Fördervereins Kirche Lomnitz. „Das ist kein Vergleich zu früher. Da hat jedes Bild, das ich verschickt habe, ewig gedauert. Ich bin sehr zufrieden“, sagt er. Früher habe er mit Funkverbindungen versucht ins Internet zu kommen, aber so richtig hat das nicht funktioniert, sagt er. „Jetzt ist die Verbindung stabil und auch sehr schnell.“
Auch Cornelia Reuter aus Lomnitz freut sich über den schnellen Internetzugang. Sie ist unter anderem in der bei der Arbeitsgruppe Chronik in Lomnitz aktiv und erledigt einen Teil der Recherche über das Internet. „Als bekannt wurde, dass schnelle Datenleitungen verlegt werden, haben wir bei der Telekom einen Antrag gestellt und dann auch unkompliziert den Zugang bekommen“, sagt sie. Auch sie schwärmt von der Surfgeschwindigkeit. „Mit einem Klick sind jetzt die Seiten offen. Früher hat es ewig gedauert. Manchmal hatte sich zwischendurch der Computer abgeschaltet, solange brauchte es, bis eine Internetseite aufging“, sagt die Lomnitzerin. Jetzt sei es viel besser. „Auch wenn wir nicht ganz mit der Höchstgeschwindigkeit surfen können reicht es völlig aus“, sagt sie. An ihrem Computer liegt nämlich nur normales DSL an. Bei dem sind Geschwindigkeiten von bis zu 16 MBits pro Sekunde möglich. Bernhard Rudert hingegen kann VDSL nutzen, das nahezu dreimal so schnell ist. „Das hängt mit dem Standort des Anschlusses zusammen“, sagt Künzelmann. „Nach Angaben der Telekom ist das Surfen mit VDSL nur in einem Umkreis von 500 Metern um die beiden Verstärkerstationen möglich. Eine steht an der Kreuzung Ottendorfer/Ecke Seifersdorfer Straße, die andere an der Bushaltestelle Buschmühlenweg“, sagt er.
Rund 200 000 Euro hat der Anschluss von Lomnitz gekostet. Von Ottendorf aus wurde ein Glasfaserkabel gezogen. Bei der Umsetzung dieses Projektes musste die Gemeinde einen langen Atem beweisen. Zwei Ausschreibungsverfahren waren notwendig, um schließlich den Auftrag vergeben zu können. Das erste Verfahren wurde abgebrochen, da die Bieter nicht alle Vorgaben eingehalten hatten. Beim zweiten Verfahren bewarben sich zwei Firmen um den Auftrag. Jedoch nur die Telekom erfüllte die Auflage des Umweltamtes, keinen neuen Funkmast aufzustellen. „Wir sind jedoch noch eher fertig als der Landkreis“, sagt der Bürgermeister. „Außerdem werden viele Kommunen über Funk versorgt. Wir haben stabile Datenleitungen“, sagt Künzelmann.
Im Herbst 2008 hatte die Gemeinde Wachau als eine der ersten begonnen, die Ortsteile mit schnellen Internetzugängen zu versorgen. Der Landkreis startete dann 2011 ein Förderprogramm, 14 Millionen Euro wurden seitdem in den Ausbau der Breitband-Versorgung gesteckt. Davon kamen mehr als 12,5 Millionen aus dem EU-Fördertopf für die ländliche Entwicklung. Das Ziel dieser Initiative: Bis zum Sommer diesen Jahres soll es überall im Landkreis Bautzen schnelles Internet geben. Nach Angaben der Telekom werden dann mehr als 500 Kilometer Glasfaserkabel verlegt sein. Zudem werden 26 Mobilfunkstationen mit LTE-Technologie aufgerüstet und zwei LTE-Mobilfunkstationen neu gebaut. Das Kürzel LTE steht für Long Term Evolution und ist eine neue turboschnelle Form des Internetzugangs, wie die Telekom mitteilt. Bis zu zehnmal schneller als mit DSL können die Benutzer dann durch das Internet surfen. Und es sei auch dort zu empfangen, wo bisher noch keine Kabel hingekommen sind.