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Garagenvermieter ist ahnungslos

Der letzte Verdächtige in einem Schmuggelprozess zeigt sich mit weißer Weste. Da ließ dann ein Freispruch nicht auf sich warten.

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Von Jens-Rüdiger Schubert

Das Amtsgericht Görlitz hat den 50-jährigen Rudolf Golla * vom Vorwurf der Beihilfe zum Zigarettenschmuggel freigesprochen. Der Mann aus Oberhausen war der letzte noch verbliebene Angeklagte einer Zigarettenschmugglerbande. Diese hatte zwischen Polen und dem Westen Deutschlands einen schwunghaften Handel betrieben. Allein 2007 hatten die Schmuggler mehr als 4,5 Millionen Zigaretten an der Steuer vorbeigebracht und damit einen Schaden in Höhe von etwa 600 000 Euro verursacht. Mehrere Bandenmitglieder wurden zu Haftstrafen verurteilt.

Rudolf Golla hatte einem Bekannten aus der Görlitzer Gegend seine Garage zur Verfügung gestellt. Außerdem meldete er ein Auto an und überließ es ebenfalls dem Bekannten. Golla war zu dieser Zeit arbeitslos und Alkoholiker. Im Verlauf der polizeilichen Ermittlungen und einer Telefonüberwachung geriet die Garage als Schmuggellager ins Visier der Fahnder. Golla bestritt, etwas vom Zigarettenschmuggel gewusst zu haben. Auch Zeugen konnten seine Tatbeteiligung nicht bestätigen. So blieb Richter Ulrich von Küster keine andere Möglichkeit als ein Freispruch.

* Name von der Redaktion geändert