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Garderobe dient als Schulraum

Tagesgesprächmit Reinhard Koß

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Herr Koß, die Sanierung des Zittauer Gymnasiums erfolgte bei laufendem Schulbetrieb. Wie haben Sie dies geschafft?

Es fanden wöchentliche Bauberatungen statt, wo wir detailliert informiert wurden, wo genau gebaut wird. So konnten wir unsere Planungen darauf abstimmen. Dies war natürlich nicht immer einfach.

Wie war es in der Klausurzeit?

Wir konnten uns darauf verständigen, dass in dieser Zeit die Bohrer schweigen. Es gab schon im Vorfeld besorgte Anfragen von Eltern. Den Abiturienten haben wir aber garantiert, dass sie nicht leiden müssen. Und sie lieferten uns dafür das zweitbeste Ergebnis seit 1992.

Aber durch die Sanierung waren ja ganze Gebäudeflügel gesperrt. Dies bedeutete doch einen enormen Mangel an Unterrichtsräumen?

Es gab schon erhebliche Probleme mit dem Raummangel. So wurde während des Umbaus im Mittelteil ein gesamtes Physikkabinett ausgelagert. Wir haben zudem einen Raum genutzt, der eigentlich als Theatersaal dient. Die Gruppe „Darstellendes Spiel“ musste deshalb ein halbes Jahr Pause einlegen. Auch im Garderobenraum wurde provisorisch Unterricht erteilt. Ebenso diente die Keramikwerkstatt als Klassenzimmer.

Und es gibt ja noch das Haus 2.

Ja, der Großteil des Unterrichts wurde dorthin verlagert. Etwa 80 Prozent der Stunden fanden im Haus 2 statt. Dies zu koordinieren, war eine große Herausforderung für unseren Planer Rainer Gründel. Er hat manchen Abend über den Plänen geschwitzt. Anfangs gab es Überlegungen, ein anderes Objekt zu nutzen. Aber es fand sich kein Gebäude, das in angemessener Nähe zum Gymnasium liegt. Denn die Schüler müssen die Räume ja innerhalb der Pausenzeit erreichen. Und so nahmen wir eben die Enge im Haus 2 hin.

Gespräch: Jan Lange