SZ + Feuilleton
Merken

Ein bisschen Toskana mitten in Sachsen

Im Garten des Verlegers Georg Joachim Göschen in Grimma weilte einst Schiller. Und Johann Gottfried Seume plante seinen Spaziergang nach Sizilien.

Von Christina Wittig-Tausch
 5 Min.
Teilen
Folgen
Verwunschen wie vor 200 Jahren: Museumsleiter Thorsten Bolte im Göschengarten in Grimma.
Verwunschen wie vor 200 Jahren: Museumsleiter Thorsten Bolte im Göschengarten in Grimma. © Ronald Bonß

Eines Tages schulterte der Dichter Johann Gottfried Seume seinen Seehundfell-Tornister im sächsischen Grimma und ging los, südwärts, in Richtung Sizilien. Kein Flugzeug wartete auf ihn im Dezember 1801, nur eine sehr lange Wanderung voller Gefahren. Seume warf noch einen Blick zurück auf Grimma, wo er in den letzten Jahren beim Verleger Georg Joachim Göschen gearbeitet und dessen Sommersitz gehütet hatte: „Göschens herrliche Siedelei, wo wir so oft gruben und pflanzten und jäteten und plauderten und ernteten, und Kartoffeln aßen und Pfirschen.“ So notierte er es zwei Jahre später, in seinem Buch „Spaziergang nach Syrakus“.

Ihre Angebote werden geladen...