Von Pia Walther
Wenn man Kinder fragt, woher die Eier aus dem Kühlschrank ursprünglich kommen, werden die meisten sicher antworten: Sie kämen von einem Bauernhof. Doch heutzutage ist diese Aussage in Deutschland ganz einfach nicht mehr wahr“, erzählt die 14-jährige Diana Landskron.
Schon seit einiger Zeit beschäftigt sich die Görlitzerin mit dem Thema Tierschutz. „Vor allem über die Massenhaltung in Deutschland wissen die wenigsten Jugendlichen richtig Bescheid. Dabei geht es jeden etwas an.“ Auch sie habe früher nicht viel über das Thema gewusst, bis sie sich in ihrer Facharbeit mit der Tierquälerei in China beschäftigt habe.
Grausames Leben der Tiere
„Daraufhin hat meine Englischlehrerin mir eine DVD mit dem Titel ,Ware Tier’, gegeben, die sich mit der schrecklichen Wirklichkeit der Haltung vieler Tiere in Deutschland beschäftigte.“ In dieser Dokumentation wird in vielen Bildern verdeutlicht, wie grausam Zuchttiere wie Hühner, Schweine, Kühe und auch Fische behandelt werden. „Ich hätte es mir nie so schlimm vorgestellt“, so die Görlitzerin. „Dort waren 1000 Hühner zu sehen, die eng zusammengepfercht in einer riesigen Halle saßen. Keines besaß mehr Federn, die hatten sie sich bereits ausgerupft, weil sie keine Zeit haben, diese zu pflegen und rund um die Uhr Eier legen müssen.“ Auch die Küken überleben in solchen Zuchtbetrieben meist nicht. Durch den großen Stress, welchem sie ausgesetzt sind, sterben die meisten schon, bevor sie überhaupt einen Nutzen bringen.
In dem Film „Ware Tier“ werden auch die traurigen Lebensläufe der Tiere nahegebracht. So werden beispielsweise Fische ohne Betäubung aufgeschnitten, um dann weiterverarbeitet zu werden. Diana findet: „Als hätten die Leute in diesen Fabriken überhaupt kein Mitgefühl mit den armen Tieren.“
Was kann man also gegen die Tierquälerei in Deutschland unternehmen? Dafür hat Diana einige Tipps: „Man kann Tieren schon beim normalen Einkauf im Supermarkt helfen. Dazu muss man einfach nur auf die Verpackung der Eier schauen. Wirklich glücklich sind die Hühner nämlich nur in Freilandhaltung.“ Auch, wenn die Eltern meist die Einkäufe erledigen: Als Jugendlicher sollte man ruhig auch selbst in den Kühlschrank schauen und auch mal mit den Eltern über das sprechen, was man so täglich isst.
Wer sich noch mehr engagieren möchte, kann auch bei größeren Organisationen, wie zum Beispiel der Umweltstiftung WWF Deutschland mithelfen. „Meiner Meinung nach ist es aber nicht sinnvoll, wenn sich nur viele kleinere Organisationen in einer Stadt bilden. Man sollte lieber andere in ihrer Arbeit unterstützen, da kann man mehr bewirken“, so die Görlitzerin.
Es lohnt sich auch, in den Tierheimen in der Umgebung nachzufragen. So helfen auch Nadine Heinze und Jenifer Stiebner im Tierheim „Sankt Horkano“ in Horka mit. Den beiden ist Tierschutz sehr wichtig: „Wir lieben Tiere und können nicht mit ansehen, wie Menschen sie quälen. Die Tiere können nichts gegen die Menschen ausrichten und sind völlig wehrlos. Jeder einzelne Mensch müsste aufwachen und sich für den Tierschutz einsetzen.“
Dem Tierschutz verschrieben
Diana Landskron besucht das Augustum-Annen-Gymnasium in Görlitz. Mit einem Mitschüler setzt sie sich für Tiere ein. Auf ihrer Website veröffentlichen sie Artikel und Bilder zum Tier- und Umweltschutz. Diana verrät: „Material bekommen wir dazu aus DVDs, CDs, Büchern, dem Internet und natürlich aus eigenen Erfahrungen.“ Diana würde wirklich jedem empfehlen, sich mehr Gedanken zu dem Thema zu machen. „Die meisten wissen gar nicht, wie unser tägliches Essen entsteht“, meint sie.Paule