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Gefährliche Riesenrutsche

Die Attraktion auf dem Hohnsteiner Spielplatz kann nicht mehr genutzt werden. Der Tüv hat sie gesperrt.

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Von Anja Weber

Der Hohnsteiner Spielplatz gehört zu den schönsten in der Region. Das hatte eine Umfrage unter Kindern unlängst ergeben. Doch nun fehlt dem Spielplatz die Hauptattraktion, die drei Meter hohe Riesenrutsche. Die steht zwar noch da, aber genutzt werden kann sie nicht.

„Der Aufstieg zur Rutsche ist baulich gesperrt, weil das Holz nach 20 Jahren marode ist“, sagt Bürgermeister Daniel Brade (SPD). 1994 wurde der Spielplatz in Betrieb genommen, und seitdem wurden kaputte Geräte immer wieder repariert. Doch an den Aufstieg der Rutsche wagte sich offenbar niemand heran, bis eben dann der TÜV den Aufstieg hat sperren lassen.

Eigentlich wollte die Stadt die Rutsche auch schon lange wieder aufstellen, doch die Stadtkasse hatte bislang wenig Spielraum, und so wurde eine Neuanschaffung erst einmal verschoben. Immerhin verfügen auch die anderen Ortsteile über Spielplätze, die von der Stadt zu unterhalten sind.

Zurück bleiben in Hohnstein allerdings traurige Kinder, denen noch immer die lange Rutschbahn verwehrt bleibt. Inzwischen ist Bewegung in die ganze Sache gekommen. Im Hohnsteiner Rathaus wurden verschiedene Varianten untersucht, wie preisgünstig und langfristig eine Lösung gefunden werden kann.

In der ersten Variante holte Bürgermeister Brade das Angebot von 2014 wieder aus der Schublade. Und das besagt, dass eine drei Meter hohe Edelstahlkonstruktion mit zwei Stützen und 19 gewendelten Stufen aufgebaut werden könnte. Der Preis: 17 049 Euro. Die zweite Variante sieht einen normalen Treppenaufstieg vor. Die ist mit 14 260 Euro preislich etwas günstiger. Und in der dritten Variante wären erhebliche Baumaßnahmen notwendig. Die Rutsche könnte so umgebaut werden, dass sie vom Parkplatz aus begehbar wäre. Dafür könnte die Böschung genutzt werden und die Einstiegsfläche wäre gerade. Diese Variante würde 17 673 Euro kosten. Eine länger haltbare Variante, die allerdings ihren Preis hat.

In der vierten Variante hat die Stadt einen normalen Aufstieg aus Robinienholz prüfen lassen. Geht es nach dem Preis, müsste sich die Stadt dafür entscheiden. Denn mit 9 450 Euro ist der Robienholzaufstieg der billigste.

Mit den Stadträten, die letztlich über die Ausgabe entscheiden müssen, ist der Holzaufstieg offenbar nicht zu machen. „Die Holzvariante geht nicht, weil diese in der Pflege zu aufwendig ist. Die Edelstahlvariante wäre besser“, sagt Stadtrat Hendrik Lehmann (Unabhänige Wählervereinigung). Michaela Neuenhaus (CDU) hält den großflächigen Umbau der Böschung für eine gute Möglichkeit. Diese Variante wäre ihrer Meinung nach die dauerhafteste. Die Stadt wiederum tendiert zur Edelstahlvariante. Welche Variante umgesetzt wird, muss der Stadtrat noch entscheiden.