Herr Bergmann, der Dittersbacher Knecht Ruprecht kommt diesen Sonntag wie gehabt auf Bestellung zu den Kindern. In wie viele Häuser muss er denn?
Zu etwa 25 bis 30Kindern. Darunter sind auch auswärts wohnende Enkel von Dittersbachern. Zu DDR-Zeiten, als die Nikolaus-Tour noch von der Gemeinde organisiert wurde, waren es an die 60Kinder.
Stecken Sie unter dem Nikolaus-Kostüm?
Bekannt ist, dass ich Kutsche und Pferde für die Tour mitbringe. Denn unser Nikolaus hat ja seinen Kutscher. Wer Knecht Ruprecht ist, bleibt aber unser Geheimnis.
Aber es gibt doch sicher Mutmaßungen im Ort?
Ja natürlich hören wir immer wieder, es könnte der und der gewesen sein. Aber dazu schweigen wir.
Sie haben, wie es sich gehört, einen Sack voller Geschenke dabei. Wo kommen die her?
Die Beutel packt unser Ortsvorsteher Christian Hänsch mit seiner Familie. Die Eltern, die ihre Kinder anmelden, zahlen einen Obolus von einem Euro.
Wie sind die Reaktionen der Kinder, wenn Nikolaus plötzlich leibhaftig vor der Tür steht?
Die Frechen sind da meist die ruhigsten. Andere sagen ganz schnell ihr Gedicht auf, um die Angst zu übergehen. Auf jeden Fall muss der Nikolaus immer auf alles gefasst sein und spontan reagieren.
Und die Erwachsenen?
Die laden einen bisweilen auch mal auf einen Kaffee ein. Aber nur draußen vor der Tür, damit die Kinder nichts mitbekommen.
Gespräch: Daniela Pfeiffer