Eigentlich müsste das Ledigenwohnheim in Prausitz grundlegend saniert werden. Bisher konnte der Eigentümer des Hauses, das Milchcenter Prausitz aber nur wenige Mängel beseitigen. „An dem Haus hätte schon längst was gemacht werden müssen“, sagt ein Bewohner, der seinen Namen nicht nennen will. Seit über zehn Jahren wohnt der Mann in einer der 30 Einraumwohnungen.
Therese Gierschner-Wallrabe, Chefin des Prausitzer Milchcenters, wünscht sich vieles für das ehemalige Lehrlingswohnheim: Da wäre zum Beispiel die Erneuerung der alten Fenster und Fußböden. Auch die Großküche könnte irgendwann wieder in Betrieb genommen werden. Das Geld für die Sanierung des Hauses fehlt aber bisher. „Wenn mal der große Geldsegen kommt, dann vielleicht“, sagt Therese Gierschner-Wallrabe. „Bis dahin sind wir aber froh, dass das dort gut läuft.“
Die günstigen Mieten wären vor allem für Menschen mit wenig Geld attraktiv. „Gestrandete Existenzen“, sagt Therese Gierschner-Wallrabe. Die kleinen Wohnungen in Prausitz stehen aber immer nur wenige Monate frei.
Zu DDR-Zeiten diente das Haus als Wohnheim. Die Lehrlinge der LPG wohnten hier, in der „Wassermühle.“ Noch heute wird das Gebäude so genannt, weil hier vor Zeiten der Müller sein Mehl mahlte.
Sauna im Erdgeschoss
1981 kam die Milchviehanlage und Kurt Michael, damals Vorsitzender der LPG, ließ auf den Anbau der Mühle noch zwei weitere Geschosse aufbauen. „Wir haben da erkannt, dass wir nur jemanden für die Landwirtschaft begeistern können, wenn wir ihm eine anständige Wohnung bieten“, sagt er. Und Arbeitskräfte brauchte die Genossenschaft damals viele. Die Wohnungen waren hochmodern und die Sauna im Erdgeschoss etwas Besonderes. Auch die Menschen aus dem Ort kamen in die Sauna. Die ist nun schon lange nicht mehr in Betrieb. Auch die Großküche steht leer. Wie lange das noch so sein wird, ist noch unklar. Nicole Preuß