Von Tina Soltysiak
Leisnig. Fehlende Bänke, wenig Schatten, kaum Möglichkeiten zum Austoben – so beschreiben die Leisniger Oberschüler ihren Schulhof. Der soll schöner werden. Dieses Anliegen hatten sie beim Schüler-Stadtrat vorgebracht. Seitdem ist knapp ein Jahr vergangen. Am Dienstag haben die Schüler erste Erfolgsmeldungen verkünden können. Denn: Das Projekt ist nicht mehr nur graue Theorie, sondern die Umsetzung in vollem Gange. 15 Achtklässler widmen dem Thema einen eigenen Neigungskurs. Den leitet Christian Knöbel. Die Ergebnisse ihrer bisherigen Arbeit haben die Beteiligten Peggy Eckert und Jan Hartmann vom Programm Jugend bewegt Kommune, den Leiterinnen der Oberschule und der Grundschulen Leisnig und Sitten sowie Sonja Heier und Tobias Goth (CDU) von der Stadtverwaltung vorgestellt.
Bestandaufnahme und Vermessung
„Der obere Teil des Schulhofes ist seit 1993 fast unverändert. Wir wünschen uns mehr Sitzgelegenheiten und mehr Möglichkeiten zur aktiven Bewegung“, sagt Max Köhler. Die Oberschüler haben in den vergangenen Monaten eine Bestandsaufnahme gemacht und den Hof bis in den letzten Winkel vermessen. „Eine Skizze haben wir dann in den geeigneten Maßstab umgerechnet und eine Zeichnung angefertigt“, erzählt Max. Sein Namensvetter Max Hentschel ergänzt: „Einige von uns haben Recherchen betrieben. Zu gesetzlichen Grundlagen wie zum Beispiel dem Tüv. Aber wir haben kaum Preislisten gefunden, wie viel zum Beispiel ein Fußballtor kostet.“ Diesbezüglich bekommen die Jugendlichen Unterstützung von Peggy Eckert. Sie habe einige Preislisten vorliegen.
Die zentrale Idee der Schüler ist, den Hof in eine Ruhe- und eine Aktivzone zu unterteilen. „Für die Aktivzone können wir uns zum Beispiel eine Kletterwand vorstellen“, erläutert Lucas Knorr. Für die Ruhebereiche sind bereits einige Bänke ausgesucht worden. „Mehr Bäume und Mülleimer wären schön“, sagt Kai Hebelt. In den kommenden Wochen wollen die Jugendlichen ihre Mitschüler dazu bewegen, Ideen einzubringen. „Die Grundschulen in Leisnig und Sitten sollen Schautafeln bekommen und dürfen ihre Anregungen ebenfalls einfließen lassen“, so Christian Knöbel. Ziel sei, zwischen April und Juni2016 ein konkretes Konzept samt Finanzplan vorzulegen.
Ein „wirklich nachhaltiges Projekt“
Ums Geld geht es aber jetzt schon. Die Stadt Leisnig ist seit April Teil des Förderprogramms „Jugend bewegt Kommune“ und bekommt 5 000 Euro . „Die Stadt zahlt davon einen Eigenanteil von 1 750 Euro“, erklärt Sonja Heier. Das Geld werde gern ausgegeben, weil die Neugestaltung des Schulhofes „wirklich ein nachhaltiges Projekt ist, von dem viele Generationen etwas haben“, ergänzt sie. Bis Dezember müssen erste Dinge angeschafft werden, sonst verfällt der Anspruch auf das Fördergeld. „Wir werden Bänke kaufen. Wo genau die dann auf dem Schulhof aufgestellt werden, ist letztlich egal“, so Sonja Heier.
Die Schüler wollen Geld sammeln. „Zum Beispiel bei einem Benefizlauf. Oder die Kinder spenden das Pfandgeld“, sagt Christian Knöbel. Zudem sollen Spendendosen für diesen Zweck aufgestellt werden, so Schulleiterin Kristin Dorias-Thomas.