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Geld für Schulen und Boote

Zwei Monate sind seit dem verheerendenSeebeben in Asienvergangen. Wir habennachgefragt, was mit denSpenden passiert ist.

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Döbeln

Mit mehr als 41 000 Euro hilft der Lions-Club Döbeln beim Wiederaufbau eines Krankenhauses und einer Schule in Ambalangoda an der Westküste Sri Lankas. Der Kontakt war über einen Lions-Club in Sri Lanka zu Stande gekommen. An der Spendenaktion hatten sich Vereine, Verbände, Unternehmen sowie die Stadt Döbeln (10 000 Euro) beteiligt. Der Landkreis Döbeln unterstützt mit rund 20 000 Euro eingeworbenen Spenden den Bau eines Rehabilitationszentrums im thailändischen Phuket. In diesem Zentrum sollen Kinder betreut werden, deren Eltern beim Seebeben umgekommen sind. Außerdem fließt Geld in die Wiedererrichtung der thailändischen Ban Bang Sak Schule. Über den Einsatz der Gelder wacht die Honorarkonsulin des Königreichs Thailand für Sachsen und Bayern Barbara Steinle. Sie wohnt im Landkreis Döbeln.

Riesa-Grossenhain

Die Stadt Großenhain finanziert in Negombo in Sri Lanka ein Betreuungs- und Schulungszentrum für traumatisierte Kinder. Zwei Großenhainer, darunter ein gebürtiger Sri Lanker, waren vor Ort und wählten das Projekt gemeinsam mit der dortigen katholischen Kirche aus. Diese betreut auch das Konto, auf das alle Spenden aus Großenhain und Umgebung ohne Abzug eingezahlt werden. Rund 35 000 Euro konnten bis jetzt gesammelt werden. Die Stadt Riesa will diese direkte Hilfe ebenfalls unterstützen und kündigte gemeinsam mit der Kreishandwerkerschaft einen Betrag von etwa 25 000 Euro an. Das Objekt in Negombo wird rund 80 000 Euro kosten, zu weiteren Spenden wurde aufgerufen.

Radebeul

Die Radebeuler Familie Harazim weilte am Monatsanfang eine Woche in Sri Lanka, der Heimat von Frau Harazim. Unbürokratisch hat die engagierte Familie dabei rund 16 000 Euro aus privaten Spenden von Freunden und Verwandten unter den Flutopfern verteilt. Inzwischen wurden in der Großen Kreisstadt Radebeul weitere 12 000 Euro gespendet. 10 000 Euro gibt außerdem die Stadt. Diese Spenden gehen auf das Hilfskonto des Landkreises Meißen, das inzwischen auf rund 120 000 Euro angewachsen ist. Die Familie Harazim hat vier Projektvorschläge mitgebracht. Diese werden jetzt vom Landkreis und dem Auswärtigen Amt und der Botschaft in Sri Lanka geprüft, um eine offizielle Bestätigung für die Seriosität zu bekommen.

Sächsische Schweiz

Bereits am 30. Dezember richtete der Landkreis ein Spendenkonto ein und rief gemeinsam mit der Ostsächsischen Sparkasse und der Sächsischen Zeitung zur Hilfe auf. Rund 60 000 Euro kamen zusammen. Von dem Geld werden 30 Fischerboote für die Region Aceh in Indonesien gekauft. Der Lionsclub Sebnitz unterstützt das Projekt des Mülheimer Clubs. Gemeinsam soll eine Tagesstätte für Waisenkinder aufgebaut werden. Die Sebnitzer möchten in diesem Jahr 10 000 Euro beisteuern. Unterstützung aus Neustadt bekommt das Fischerdorf im südindischen Mahabalipuram. Aus über 50 Einzelspenden sind bisher 5 278 Euro eingegangen.

Weisseritzkreis

Auf dem Spendenkonto, das die Große Kreisstadt Freital für die Flutopfer eingerichtet hat, sind bislang etwa 54 000 Euro eingegangen. Wo und wofür genau die Mittel eingesetzt werden, ist noch nicht klar. Eine dafür zuständige Arbeitsgruppe ist auf der Suche nach einem langfristigen Projekt, welches dann finanziell unterstützt wird. Schmiedeberg hat 40 000 Euro gesammelt und unterstützt damit den Wiederaufbau einer Schule und eines Fischerdorfs auf Sri Lanka. Dabei arbeitet die Gemeinde mit dem Spendenverein im pfälzischen Kirchheimbolanden zusammen. Dieser hat nach der Flut 2002 Schmiedeberg geholfen. In Wilsdruff hat sich das Rathaus noch nicht entschieden, wohin die gesammelten 20 519 Euro gegeben werden. Das Geld soll auf jeden Fall langfristig unterstützen, eventuell fließt es in das Projekt des Landkreises.

Bautzen

Der Wiederaufbau eines Dorfes in Sri Lanka ist Ziel der Spendenaktionen im Landkreis Bautzen. Konkret soll die Hilfe der Ortschaft Seenigama zugute kommen. Sie liegt an der Westküste des Landes und wurde durch die Flutwelle vollständig zerstört. Für den kompletten Wiederaufbau werden nach Angaben des Auswärtigen Amtes ungefähr 100 000 Euro gebraucht – und diese Summe ist schon fast komplett. Auf dem Spendenkonto des Landkreises kamen über 65 000 Euro zusammen, die von Schulen und Vereinen sowie Privat-Initiativen gesammelt wurden. Weitere 25 000 Euro spendet die Stadt Bautzen.

radeberg

Spendenkonten sind im Radeberger Land nicht eingerichtet worden. Stattdessen haben Vereine, Unternehmen, Schüler und Bürger spontane und ideenreiche Spendenaktionen organisiert. So wurden beim großen Silvesterball im Radeberger Brauereiausschank 2 500 Euro eingenommen. 3 000 Euro überwies der Ottendorfer Mühlenbäcker, der einen Tag lang auf sämtliche Gewinne aus dem Brotverkauf verzichtete. (SZ)