Von Stefan Schramm
Die Freude stand ihnen ins Gesicht geschrieben. Einen Fördermittelbescheid in Höhe von 900 000 Euro nahmen die beiden Regiobus-Geschäftsführer Andrea Radtke und Uwe Rößler aus den Händen von Sachsens Wirtschaftsminister Sven Morlok (FDP) entgegen. Das Geld soll in zehn neue Busse investiert werden, die die Regionalbus Oberlausitz GmbH in diesem Jahr beschaffen will. Die modernen Fahrzeuge sollen bis zu 15 Jahre alte Busse ersetzen und die Flotte des Bautzener Regionalverkehrsunternehmens modernisieren.
Bereits im Vorjahr hatte Regiobus 15 neue Busse bekommen. „Damit konnten wir den Investitionsstau der vorangegangenen Jahre aufholen“, sagt Uwe Rößler. Der Freistaat fördert den Kauf von Bussen bei Unternehmen, deren Fuhrparks aus Fahrzeugen bestehen, die im Durchschnitt mindestens acht Jahre alt sind. Regiobus liegt knapp darüber. „Pro Jahr müssten wir zwölf Busse kaufen, damit das Höchstalter bei 120 Fahrzeugen in unserer Flotte nicht zehn Jahre übersteigt“, rechnet Rößler vor. Die Vorteile moderner Busse liegen auf der Hand: Ihr Kraftstoffverbrauch und auch der Wartungsaufwand sind geringer. Das macht sich bemerkbar, denn jeder Bus fährt 50 000 Kilometer im Jahr.
Hatte im vergangenen Jahr MAN die Nase vorn, hat Mercedes-Benz die jüngste Ausschreibung für sich entschieden und wird voraussichtlich im Dezember zehn Busse vom Typ Citaro nach Bautzen liefern. Sie kosten pro Stück rund 200 000 Euro. Den etwas größeren Teil der Kosten trägt Regiobus, der Freistaat steuert je 90 000 Euro an Fördergeldern bei. Damit sie fließen können, sind Bedingungen zu erfüllen. So müssen die alten Busse ausgesondert werden. Ihre Nachfolger haben einerseits die neue Euro-6-Abgasnorm zu erfüllen und dürfen somit weniger Schadstoffe ausstoßen.
Andererseits müssen sie barrierefrei sein. Die Ein- und Ausgänge der Niederflurbusse haben keine Stufen, Rollstuhlfahrer können über eine manuell ausklappbare Rampe ins Fahrzeug gelangen. Zum Einsatz kommen sollen die Busse zum Teil im Überland- und im Stadtverkehr. Insgesamt fördert der Freistaat den Öffentlichen Personennahverkehr im Landkreis Bautzen 2014 mit 2,4 Millionen Euro. „Die Fahrgäste danken es, wenn die ÖPNV-Angebote stimmen“, so Wirtschaftsminister Morlok.