Ab November wird in Priestewitz der Elternbeitrag für Krippenkinder steigen. Das beschloss der Gemeinderat auf seiner Sitzung am Mittwochabend. Wurden für das erste Kind bei neunstündiger Betreuung bisher 156 Euro pro Monat fällig, so sind es künftig 170 Euro. Dem entsprechend werden auch Beiträge für weitere Kinder beziehungsweise für kürzere Krippen-Betreuungszeiten angehoben. Die Elternbeiträge für Kindergarten und Hort bleiben hingegen stabil.
Mit der Erhöhung reagiert die Gemeinde auf eine Forderung des Kreisjugendamtes, den vorgeschrieben Anteil der Eltern an den Betriebskosten einzuhalten. Dieser beträgt für den Krippenbereich mindestens 20 und höchstens23 Prozent. Die Priestewitzer Kindereinrichtungen hatten die Vorgabe mit 19,74 Prozent leicht unterschritten, so dass die Gemeinde reagieren musste. Verantwortlich für die höheren Kosten sind vor allem die Personalausgaben. Da die Beschäftigten der Kitas nach Tarif bezahlt werden, verursacht jeder neue Vertragsabschluss im öffentlichen Dienst zusätzliche Kosten. Mit der Festlegung des Elternanteils auf 21,5 Prozent ging die Kommune über den Mindestsatz hinaus. Kämmerin Kerstin Blawitzki begründete das mit bereits absehbaren neuen Erhöhungen des Tariflohnes. Der neue Elternbeitrag müsse zumindest auf absehbare Zeit stabil bleiben.
Beim Kindergarten und Hort liegt der Elternanteil in Priestewitz bei etwas über 25 Prozent der Betriebskosten. Erlaubt ist hier eine Spanne zwischen 20 und 30 Prozent. Deshalb gab es bei den älteren Kindern keinen Handlungsbedarf. Im Vergleich zu den anderen Kommunen des Landkreises liegt Priestewitz bei den Elternbeiträgen insgesamt noch immer im Mittelfeld. Trotz der aktuellen Erhöhung könne sich die Gemeinde mit ihrer Gebührenentwicklung sehen lassen, erklärte Bürgermeister Ernst-Georg Rendke. In den vergangenen Jahren wurden wegen der günstigen Finanzlage die Elternbeiträge zeitweilig sogar gesenkt.Manfred Müller