Von Annechristin Stein
Der Bauhof der Gemeinde Steinigtwolmsdorf hat ein Transportproblem. Die Gemeinde beschäftigt viele Helfer aus dem Kommunal-Kombi-Programm sowie Maßnahmen der Agentur für Arbeit und Soziales. Doch um Helfer und Arbeitsmaterialien zu den Einsatzorten in den Ortsteilen Weifa, Ringenhain und Steinigtwolmsdorf zu bringen, fehlt ein passendes Transportmittel. Daher hat sich die Gemeinde informiert und das Angebot einer Neustädter Werbefirma gefunden.
Diese bietet ein so genanntes Werbemobil an. Für den neuen PKW würde die Gemeinde keinen Cent bezahlen, allerdings für Versicherung, Instandsetzung und Treibstoff aufkommen. Dafür bemüht sich die Firma um Werbepartner, die auf dem Fahrzeug ihre Anzeige anbringen. „Einen Hacken gibt es nicht“, informierte Bürgermeister Guntram Steglich die Gemeinderäte. Erst wenn die Gemeinde den Vertrag unterschrieben habe, gehe die Firma auf Werbekundensuche. Werden nicht genügend Kunden gefunden, bekommt die Gemeinde auch das Auto nicht.
Auf dem Fahrzeug gibt es zehn bis 15 Werbeteile. Für einen Preis von 200 bis 300 Euro pro Jahr könnten Firmen für ihre Produkte werben. Dabei werden vor allem lokale und regionale Firmen und Betriebe angesprochen, denn das Fahrzeug ist die meiste Zeit im Raum Steinigtwolmsdorf unterwegs. „Für uns ist das eine gute Gelegenheit, preiswert an ein Fahrzeug zu kommen“, sagt Guntram Steglich. Da es sich um ein neues Auto handelt, sollten die Reparaturkosten gering bleiben. Der Vertrag wird für fünf Jahre geschlossen. Danach ist eine Verlängerung möglich.
Mitspracherecht gefordert
Die Gemeinderäte verschoben ihre Zustimmung auf die nächste Sitzung. Prinzipiell stehe dem Vorschlag nichts im Weg, sagte Gemeinderat Karl Fröde, allerdings sollte die Gemeinde ein Mitspracherecht bei den Werbekunden haben. So soll vermieden werden, dass sich zum Beispiel rechtsextreme Gruppierungen Platz auf dem Fahrzeug erkaufen. Gemeinderat Matthias Hartmann schlug vor, auf eigene Faust einen Partner für ein Werbemobil zu suchen. Vielleicht könnte die Gemeinde auch ein gebrauchtes Fahrzeug von einem örtlichen Autohandel bekommen und selbst Werbekunden aquirieren, sagte er. Guntram Steglich will dem jetzt nachgehen. Danach soll der Gemeinderat über das Werbemobil entscheiden.