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Gemeinde wird zum Mekka von Astronomen

Sohland wird nächste Woche zum Mekka von Himmelsforschern verschiedener Art. Von Montag bis Mittwoch finden die Tage der Schulastronomie in der Oberland-Sporthalle statt. Donnerstag bis Sonnabend trifft sich der Verein Mars Society in der Sternwarte.

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Von Rica Sturm

Sohland wird nächste Woche zum Mekka von Himmelsforschern verschiedener Art. Von Montag bis Mittwoch finden die Tage der Schulastronomie in der Oberland-Sporthalle statt. Donnerstag bis Sonnabend trifft sich der Verein Mars Society in der Sternwarte.

Tage der Schulastronomie

Zum fünften Mal finden zum Beginn der Sommerferien die Tage der Schulastronomie in Sohland statt. Astronomielehrer aus allen Bundesländern drücken von Montag bis Mittwoch in der Oberland-Sporthalle Sohland die Schulbank. 13 Referenten, darunter ein Wissenschaftler von der Europäischen Raumfahrtorganisation Esa, sprechen unter anderem über die Himmelsscheibe von Nebra, einer 3 600 Jahre alten Bronzescheibe, auf der Sonne, Mondsichel und Sterne abgebildet sind und die 1998 in Sachsen-Anhalt gefunden wurde. Der Vortrag beginnt Montag um 16.45 Uhr. Andere Themen sind die Lichtverschmutzung (Dienstag ab 13.30 Uhr), Himmelsbeobachtungen mit der Digitalkamera und eine Podiumsdiskussion zur Zukunft des Astronomieunterrichts in Sachsen. Rund 90 Lehrer werden zu den Schulastronomie-Tagen erwartet. Organisiert werden sie von der Sächsischen Akademie für Lehrerfortbildung Meißen, der Zeitschrift „Astronomie + Raumfahrt in der Schule“ sowie der Sternwarte Sohland. „Die Veranstaltung richtet sich zuerst an Lehrer, ist darüber hinaus aber auch für jeden offen, der sich für Astronomie interessiert“, so Sohlands Sternwartenleiter Wolfgang Knobel.

Mars Society Deutschland

Die Mars Society Deutschland ist „ein Haufen von etwa 150 raumfahrtbegeisterten jungen Leuten aus ganz Deutschland“, beschreibt Sprecher Sven Knuth den Verein, der sich vor drei Jahren in Stuttgart gegründet hat. „Wir wollen die Ideen zur Erforschung des Mars in die Öffentlichkeit tragen und sehen im bemannten Marsflug das größte Projekt der Menschheit“, erklärt Knuth das Anliegen des Vereins. Daneben starteten die Mitglieder vor knapp drei Jahren das Projekt „Archimedes“. Es handelt sich dabei um die Idee einer deutschen Marsmission, die den Bau eines Marsballons zum Ziel hat. Diesen Ballon will der Verein gemeinsam mit Hilfe deutscher Luft- und Raumfahrtwissenschaftler, Techniker und Doktoranden bauen und 2009 ins Weltall schicken.

Der Marsballon soll den Planeten umkreisen und Fragen zu einem Magnetfeld, zu Luftfeuchtigkeit und -temperatur beantworten. Von Donnerstag bis Sonnabend nächster Woche treffen sich die Mitglieder der Mars Society Deutschland in der Sternwarte Sohland und beraten den weiteren Bau ihres Marsballons. Genau zu klären sei jetzt die Frage der Finanzierung, deutet Sven Knuth an. Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt, die Bundeswehr-Universität München und andere Unis hätten dabei ihre Unterstützung zugesagt. In Sohland wollen die Marsianer ihren Verein und das Projekt „Archimedes“ auch der Öffentlichkeit vorstellen. Der genaue Termin der Präsentation soll sich Anfang nächster Woche entscheiden.