Von Kerstin Fiedler
Erst mit der 2007 beschlossenen Ergänzungssatzung ist das Bauen in Radibor auch im ehemaligen Außenbereich an der Caminaer Straße möglich. „Wir haben in unserem Bebauungsplan relativ wenige Vorgaben gemacht, damit sich Bauwillige finden“, sagte Vinzenz Baberschke. Dass dieses Hausbau-Vorhaben nun im Gemeinderat gelandet ist, liegt daran, dass das Gebäude relativ groß sein wird und außerdem eine etwas ungewohnte Fassadengestaltung aufweist. Um die Hintergründe zu beleuchten, war auch der Planer mit zur Gemeinderatssitzung gekommen.
Stein des Anstoßes war die ungewöhnliche Fassadengestaltung. „Es handelt sich hier um einen Mauerwerksbau mit Wärmedämmung und einer Verblendung aus Natursteinen“, erklärte der Planer. Dabei würde der Baustoff aus der Region kommen. Der Entwurf soll an eine Feldscheune angelehnt sein.
Viele Argumente diskutiert
Peter Klimann sprach sich gegen den Entwurf aus. „Mein persönlicher Geschmack hat vielleicht nichts zu sagen. Aber das sieht eher nach einem englischen Landhaus aus“, sagte er. Dr. Monika Ließner entgegnete, dass es da noch andere Häuser gäbe, die nicht in die Region passen. Da das Haus nicht im Dorfkern liegt, findet es Stephan Dej in Ordnung. „Außerdem wächst das Grundstück bestimmt gut zu“, sagte er. Dies bestätigte der Planer. Als „sehr mutig“ bezeichnete Sven Graff den Entwurf. „Schließlich entsteht das Haus innerhalb geltenden Rechts“, sagte Graff. „Wir sind doch ein lebendiges Dorf und verändern uns. Wie viele Schwarzwaldhäuser haben wir schon geduldet“, fragte Dr. Norbert Kluge. Und Monika Ließner ergänzt: „Solche Diskussionen gab es bestimmt auch mal zum Kugelhaus in Cölln.“
Und noch ein Fakt führte dann zur klaren Befürwortung des Baus: „Der Bauherr ist von hier, der Architekt stammt von hier. Wollen wir ihnen tatsächlich Steine in den Weg legen“, fragte Thomas Scheffel. Nur zwei Gemeinderäte enthielten sich der Stimme.