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Im Getto der Vorzeigestadt

„Gemeinsam“ lautet das Motto von Europas neuer Kulturhauptstadt Plowdiw. Doch die größte Minderheit in Bulgarien – die Roma – fühlt sich ausgegrenzt.

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Stoliponowo ist weit entfernt von einer Kulturhauptstadt: Der in Plowdiw gern gepriesene Aufschwung hat im Roma-Viertel keinerlei Spuren hinterlassen.
Stoliponowo ist weit entfernt von einer Kulturhauptstadt: Der in Plowdiw gern gepriesene Aufschwung hat im Roma-Viertel keinerlei Spuren hinterlassen. © imago/Ecomedia/Robert Fishman

Gemächlich schlendern die Müßiggänger über das Kopfsteinpflaster der Innenstadt von Plowdiw. Als wären sie von Bulgariens Verhüllungskünstler Christo verpackt, trotzen die in dicke Plastikfolien gewickelten Palmen vor der Dschumaja-Moschee der frostigen Morgensonne. Schon zu sozialistischen Zeiten sei die Atmosphäre in Plowdiw „immer etwas offener und liberaler“ als in der Hauptstadt Sofia gewesen, berichtet im Moschee-Café der Journalist Ruslan Jordanow, während er an einer Tasse frisch aufgebrühten Kaffees nippt: „Bisher hat Sofia im Land immer alles bestimmt. Doch der Trend hat sich umgekehrt: Plowdiw ist der aufsteigende Stern in Bulgarien.“

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