Was doch noch geöffnet ist

Radebeul. Weiterhin geöffnet bleiben Sanitätshäuser, wie die Radebeuler Formel-Gesundheit-Geschäfte von Petra Fitzthum. Dort bekommen die Kunden mit Pflegestufe nach wie vor ihre wichtigen Pflegehilfsmittel, die von der Pflegekasse mit 40 Euro bezuschusst werden, zum Beispiel Betteinlagen, Desinfektionsmittel und Handschuhe. Auch wenn es im Moment schwieriger sei, die Produkte in Mengen und zu den bekannten Preisen ranzubekommen, sagt die Inhaberin.
Andere Produkte wie Bandagen und Rollatoren seien vorrätig und der Großhandel habe mitgeteilt, dass die Lager gut gefüllt sind, sagt Petra Fitzthum. Sie und ihr Team liefern auch weiterhin aus. Wenn beispielsweise jemand ein Pflegebett benötigt, bekommt er es auch. Das Sanitätshaus ist auch telefonisch und per E-Mail zu erreichen.

Auch Friseure gehören zur sogenannten Kritischen Infrastruktur und dürfen ihre Salons weiter öffnen. "So lange es kein Verbot vom Staat gibt, haben wir weiterhin geöffnet", sagt Friseurmeisterin Ramona Bothe aus Radebeul. Alleine sitzen sie und ihre Mitarbeiterinnen nicht im Geschäft auf der Moritzburger Straße. "Im Moment kommen noch genügend Kunden", sagt sie.
Es gebe zwar auch Absagen von Leuten, die wegen der Corona-Pandemie lieber nicht zum Haareschneiden kommen wollen, viele planten ihren Friseurbesuch aber weiterhin noch ganz normal. Als Vorsichtsmaßnahme sitzen die Kunden weit auseinander. Die Friseure selbst können freilich keinen so großen Abstand halten. "Wir versuchen aber unnötigen Hautkontakt zu vermeiden. Handmassagen zum Beispiel werden zurzeit nicht angeboten", sagt Ramona Bothe.
Vorm Eintritt beim Friseur Hände waschen
Auch die Filialen der Helena Friseur und Kosmetik GmbH in Coswig und Weinböhla sind alle geöffnet. Allerdings hätten viele Kunden ihre Termine auch schon abgesagt, wie Geschäftsführer Patrick Debernitz sagt. "Genauso gibt es aber Kunden, die sagen, sie wollen noch schnell drankommen, bevor vielleicht doch alles geschlossen wird." Jeder, der einen Salon betritt, soll sofort seine Hände waschen. "Wir haben auch Desinfektionsmittel, schon wegen der Fußpflege", so Debernitz.
Auch Hörakustiker sind Handwerker und Dienstleister und somit von der Allgemeinverfügung nicht betroffen. "Dabei haben wir Kunden, die in der Regel 70 Jahre und älter sind. Gerade die sollten zu Hause bleiben", sagt eine Mitarbeiterin von Hörakustik Landgraf, mit Filialen unter anderem in Weinböhla und Radeburg. Bisher herrsche im Geschäft noch genauso viel Betrieb wie vor der Coronakrise. Nur die Termine mit ganz neuen Kunden habe man abgesagt. Und die Mitarbeiter achten darauf, Abstand zu halten. Die Kunden müssen ihre Hörgeräte deshalb selbst einsetzen.
Optiker vereinbaren Termine mit Kunden
Haben die Optiker nun geöffnet oder nicht? In Radebeul kommen eindeutige Antworten. Bei Apollo in der Bahnhofstraße sei weiter ganz normal offen, sagt Anna Lorenz, stellvertretende Filialleiterin. Wochentags von 9 bis 18 Uhr und auch weiter Samstag von 9 bis 12 Uhr. Die Kundengespräche finden statt - allerdings mit zwei Meter Abstand. "Einzige Einschränkung", so Anna Lorenz, die Kontaktlinsenanpassung führen wir nicht mehr durch. Da wären wir zu dicht beieinander." Und noch eine Bitte von der Fachfrau: Am besten telefonisch oder per E-Mail anmelden (siehe www.apollo.de - und die Filiale auswählen).
Offen, aber mit etwas mehr Einschränkungen hat auch Optiker Ophorst in Radebeul-Ost. Felix Ophorst: "Wir haben jetzt noch zu einer Kernzeit das Geschäft geöffnet, nämlich Montag bis Freitag von 10 bis 12 Uhr." Josefine und Felix Ophorst sind jetzt die zwei noch verbliebenen von fünf Mitarbeitern. Sie sagen, dass sie ihre Kunden individuell anrufen und die Termine vereinbaren. Auch die Kunden selbst können gerne anrufen oder eine Mail schicken, sagen die beiden Optiker.

Reifenwechsel mit kleinen Einschränkungen
Es ist die Zeit zum Wechseln der Winterreifen. Dürfen Kfz-Werkstätten noch öffnen? Ja, sie dürfen, war in Radebeul und Coswig zu erfahren. Im Autohaus der Familie Gommlich läuft der Werkstattbetrieb voll. Rainer Gommlich: "Wir dürfen lediglich unsere große Verkaufshalle nicht öffnen - das ist ähnlich wie bei den Bestimmungen vom Elbepark." Aber Gespräche seien ja trotzdem möglich.
Was die Gommlichs in der Winterreifenwechselzeit aber definitiv geändert haben, das sind die Reifensamstage, die sie bisher immer organisiert und angeboten hatten. Rainer Gommlich: "Da kommen bis zu 50 Leute zusammen, denen wir an einem Vormittag die Räder gewechselt haben. Das wäre jetzt nicht gut, wenn alle so dicht beieinander stehen." Anrufen und Termin vereinbaren sei das Beste. Alle 45 Mitarbeiter sind weiter im Dienst.
Auch in der Neusörnewitzer freien Werkstatt von Kfz-Technik Heinze laufe noch alles rund, so Inhaber Ronny Heinze. Montags bis freitags von 8 bis 18 Uhr sei auch Reifenwechsel möglich - am besten mit telefonischer Terminvereinbarung. Die Mechaniker desinfizieren sich freilich vor jeder Arbeit im Autoinneren, so Ronny Heinze, die Hände. Eine Einschränkung wird es aber kurzfristig in der Werkstatt geben - eine freudige - Heinzes Mitstreiter Kai Grimmer-Fiebiger wird in diesen Tagen Papa. Heißt, einer weniger zum Reparieren.
Dienstleistungen werden weiter angeboten
Komplett ausgestorben wird in Radeburg ab morgen die Innenstadt nicht sein. Zwar müssen auch hier viele Geschäfte schließen, doch es gibt auch Ausnahmen. Zu diesen gehört das Kopierbüro Schmidt am Markt. „Wir haben weiter ganz normal geöffnet“, sagt Stephanie Schmidt. Der Grund sind das Angebot an Zeitungen und Zeitschriften sowie Vervielfältigungsdienstleistungen. „Aufträge für Flyer, Briefpapier oder andere gewerbliche Aufträge nehmen wir auch gern per E-Mail an. Wir bieten zudem einen Lieferservice an.“ Weiter unterwegs wird auch der Techniker sein. Die Firma ist Oki-Partner für Drucker und Kopierer.

Geöffnet bleibt auch das kleine Geschäft von Renate Reinhardt am Markt. Dort wird Bekleidung zur chemischen Reinigung angenommen. Zum Angebot gehören außerdem Textilwaren, vor allem Oberbekleidung und Unterwäsche.
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