Von Lars Müller
Offenbar sind die aufgebrühten Getränke der Marken Teekanne und Teehaus bis in die höchsten Regierungskreise bekannt. Immerhin verfasste Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) das Vorwort zum Buch über die Geschichte des Teeherstellers. Obwohl das Unternehmen seinen Hauptsitz heute in Düsseldorf hat, bestehen noch immer enge Beziehung in die sächsische Wiege des Unternehmens. In Dresden entstand die Marke „Teekanne“ – anfänglich noch „Theekanne“ bereits im Jahr 1888. Sie gilt damit als eines der ältesten Warenzeichen in Deutschland.
Täglich acht Millionen Beutel
Zum 125-jährigen Jubiläum in diesem Jahr hat die Dresdner Publizistin Annette Dubbers die Firmengeschichte mit all ihren Hochs und Tiefs recherchiert und im Auftrag von Teekanne in einem Buch aufgearbeitet. Das Werk im roten Leinenband wurde am Montagabend in Radebeul vorgestellt. Es entführt die Leser mit Anekdoten, Zeitungsausschnitten und seltenen Fotos aus Historie und Gegenwart in die Geschichte des Tees „made in Saxony“. Seinen Gästen vermittelte Teehaus-Betriebsleiter Joachim Schacht in seiner ihm eigenen verschmitzten Art neben allgemeiner Teekunde auch Einblicke in Herstellung, Abfüllung und die Geheimnisse des Marketings. Immerhin ist Schacht seit 37 Jahren im Unternehmen, das in der DDR als VEB Kaffee und Tee firmierte.
In sieben Ländern daheim
Autorin Dubbers umriss die Geschichte des Unternehmens. Die Journalistin stieß durch Zufall auf Teekanne, als sie vor einigen Jahren für ihre Buchreihe „Aus der Geschichte eines Dresdner Stadtteils“ die Südvorstadt erkundete. Dort hatte Teekanne von 1930 bis zur Bombardierung 1945 seinen Sitz. Fasziniert von dem Unternehmen suchte Annette Dubbers den Kontakt zum Radebeuler Werk.
Inzwischen hat Teekanne vier Produktionsstandorte in Deutschland sowie Niederlassungen in fünf europäischen Ländern und in den USA. Das Werk im polnischen Krakau (Kraków ) wird sogar von Radebeul aus gemanagt.
Im Radebeuler Werk selbst füllen 118 Mitarbeiter in drei Schichten zurzeit täglich acht Millionen Teebeutel für die sächsische Marke „Teehaus“ ab sowie verschiedene Sorten für den Teekanne-Konzern. Im vergangenen Jahr verließen mehr als 1,65 Milliarden Teebeutel den Traditionsstandort.
Das Buch „125 Jahre Teekanne“ ist für 19,90 Euro im Werksverkauf, Meißner Straße 45, erhältlich. Geöffnet ist montags und mittwochs von 9 bis 17 Uhr. SZ und die Teehaus GmbH verlosen zwei Mal ein Freiexemplar. Einfach Postkarte bis 1. Dezember mit SZ-Card-Nummer und eigener Telefonnummer an: SZ, Lokalredaktion Radebeul, Bahnhofstraße 18, 01445 Radebeul.