Von Andreas Kirschke
Höchstens anderthalb Stunden wollten Axinija und Lars Steglich am vergangenen Sonntag zum Familientag im Elementarium verbringen. Am Ende wurden es drei. Statt der geplanten zwei Ausstellungsbereiche sahen sie sich alles an. „Ein Beweis dafür, dass dieses Museum das Richtige ist, um Kindern unter sechs Jahren einen solchen Besuch zum Erlebnis werden zu lassen.“
„Gerade für Kinder sind die Wissensbereiche anschaulich erklärt“, lobte auch Simone Hamann, die mit den Söhnen Peter (8) und Paul (5) aus Großröhrsdorf kam. „Eine gute Ergänzung zur Schule“, urteilte die Mutti zum Familientag. Schwerpunkt diesmal: die Archäologie. Museumsmitarbeiter Norbert Feller ließ diese immer wieder in seine Führung „Geschichte der Westlausitz“ einfließen. „Was ist der älteste Fund aus der Gegend? Woher stammt er? Sind das alles Originale?“ Geduldig stand Feller Rede und Antwort.
Er berichtete von Pfeilspitzen, die aus der Zeit von 16 000 bis 12 000 vor Christus stammen. „Das Besondere an der Lausitzer Kultur sind aber die Keramikfunde. Die kann man gar nicht hoch genug würdigen“, so Feller.
Leuchtende Kinderaugen richteten sich auf ihn, als er gar von einem „Schatz“ erzählte, auf den zwei Jungen 1985 in der Nähe von Schwepnitz gestoßen waren. Beim Spielen in einer Kiesgrube entdeckten sie, nur 20 Zentimeter unter der Erde, 121 römische Silberdenare. Die Münzen wurden zwischen 64 und 164 vor Christus in Rom geprägt. „So etwas gehört immer ins Museum“, findet der Experte.
Wer wollte, konnte sich am Familientag noch beim Töpfern oder Basteln versuchen. Über das „Wissen der Völker“ informierte Umweltpädagogin Anja Gruber in drei Führungen. Selbst ein kleiner Film zu den Germanen gehörte zum Programm. Künftig, so Museumsleiterin Friederike Koch, findet der Familientag jeden zweiten Sonntag im Monat statt. Der nächste am 8. Dezember steht im Zeichen von Märchen und Weihnachtsgeschichten.
Öffnungszeiten: Di. – So., 10 – 18 Uhr.
Adresse: Kamenz, Pulsnitzer Str. 16.
Telefon: 03578/7 88 30.