Von Madeleine Siegl-Mickisch
Manchem treibt es ja schon bei Tageslicht panische Schweißperlen auf die Stirn, wenn er zum x-ten Mal an die selbe Stelle im Labyrinth kommt und langsam die Hoffnung schwindet, den Ausgang zu finden. Doch einmal im Jahr können sich auch all jene auf ein wenig Nervenkitzel gefasst machen, die zielsicher zur Mitte marschieren, weil sie den Irrgarten Kleinwelka mittlerweile so gut wie ihre Westentasche kennen. „Vor allem die jungen Mädchen hört man dann meist kreischen“, erzählt Regina Frenzel schmunzelnd.
Die Inhaberin des Irrgartens lädt nun schon zum siebenten Mal zur Geisternacht ein – und zittert auch ganz ohne den Anblick schauriger Gestalten. „Ich bin jedes Mal aufgeregt, ob auch alles klappt. Es ist ja ein Heidenaufwand“, gesteht sie. Dabei kann sie sich auf über 40 Helfer verlassen. Die einen kümmern sich um die Elektrik für die Gruselgeräusche und ein wenig Licht, das ja sonst im eigentlich nur am Tage geöffneten Irrgarten nicht nötig ist. Die anderen köcheln und brutzeln in der Hexenküche und am Teufelsgrill. Und die nächsten schlüpfen in gespenstische Kostüme und setzen sich gruslige Masken auf, um die Besucher das Fürchten zu lehren. „Sie sind aber angewiesen, die Kleineren nicht gar so doll zu erschrecken“, nimmt Regina Frenzel Familien die Sorge, mit dem jüngeren Nachwuchs vielleicht fehl am Platze zu sein. Deshalb sind ab 19Uhr erst einmal die sanftmütigeren Kinder-Geister im Einsatz, ehe 20Uhr dann der Spuk für die Beherzteren beginnt.
Wer vom Herumirren und Gruseln genug hat, auf den warten Spiele und ein Wettbewerb im Hexenbesenweitwurf. Außerdem werden der schönste Kürbiskopf und die schönste Mais-Hexe gesucht. Als besonderen Höhepunkt gibt es diesmal eine Laser-Show über dem nächtlichen Labyrinth. „Wir versuchen, uns immer etwas Neues einfallen zu lassen.“
Und wenn auch die Besucher kreativ sind und sich eine passende Verkleidung ausdenken – umso besser. Zumindest Kinder bis zehn Jahre können auf diese Weise den Eintritt sparen. Übrigens: Wer heute Abend schon etwas anderes vor hat, muss nicht traurig sein, denn nächsten Sonnabend spuken die Geister noch einmal.
Eintritt: fünf Euro für alle ab fünf Jahre