Nach der zweiten Tarifverhandlungsrunde zwischen Maja-Möbel in Wittichenau und der IG Metall, sieht die Gewerkschaft „erste Schritte in die richtige Richtung“. IG Metall und Arbeitgeberseite hatten in Dresden „hart und dennoch konstruktiv über die Verbesserung der Arbeitsbedingungen beim Ikea-Zulieferer“ verhandelt teilt die Gewerkschaft mit. „Im Ergebnis einigten sich beide Seiten darauf, dass die Inhalte des Flächentarifvertrages der sächsischen Holzindustrie Gegenstand der weiteren Verhandlungen sein werden. Über die Berücksichtigung betrieblicher Besonderheiten wird dabei noch zu beraten sein.“ Philipp Singer, Gewerkschaftssekretär der IG Metall Ostsachsen, sagt dazu: „Offenbar hat das Unternehmen verstanden, dass es unseren Mitgliedern mit ihrer Forderung ernst ist. Mit dem Zwischenergebnis konnten wir von Arbeitskampfmaßnahmen vorerst Abstand nehmen.“
In einer Stellungnahme von Maja-Möbel heiß es, das Unternehmen habe der Tarifkommission konkrete Vorschläge unterbreitet. „Das Ziel des Unternehmens ist, eine nachhaltige und wirtschaftlich tragfähige tarifliche Lösung für die Beschäftigten und den Standort zu erzielen“, heißt es.
Jan Otto, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Ostsachsen, ordnet den aktuellen Stand wie folgt ein: „Wir verstehen diesen Zwischenstand als ersten Schritt in die richtige Richtung für die Region um Wittichenau und Kamenz. Auch bei der Daimler- Tochter Accumotive haben wir inzwischen eine konstruktive Atmosphäre in den Tarifverhandlungen. Die Zeit der Niedriglohnpolitik ist in Ostsachsen in unseren Betrieben vorbei. Das ging und geht nur mit gut organisierten Belegschaften.“
Die IG Metall hatte Maja-Möbel und Accumotive Ende 2018 zu Tarifverhandlungen aufgefordert. Nach dem Auftakt der Verhandlungen mit Maja-Möbel Ende Januar war ein zweiter Termin Mitte Februar durch die Arbeitgeberseite kurzfristig abgesagt worden. Es kam daraufhin zu einer kurzfristigen Kundgebung vor dem Werk (Tageblatt berichtete). (red/hl)