Von Franz Herz
Manche Musiker reden schlicht von einem Auftritt, wenn sie irgendwo spielen. Für die Band Gipsy aus Thalheim ist es aber etwas völlig anderes, wenn sie in den Erbgerichtssaal nach Höckendorf kommen. Freddy Lieberwirth von der Gruppe nennt es das „Erste Höckendorf-Fantreffen 2014“, was er für Sonnabend, den 5. April geplant hat. „Wir wollen aufgrund der vielen Nachfragen mal wieder die alten Höckendorfer Tanzgänger des Umlandes hinter dem Ofen hervorlocken“, teilt er mit.
Gipsy und das Erbgericht in Höckendorf haben eine gemeinsame Geschichte, die 37 Jahre zurückreicht. Früher waren sie in vielen Sälen des Osterzgebirges unterwegs, in Bärenstein, im Leitenhof Geising, in den Kulturhäusern Schmiedeberg oder Pretzschendorf und eben in Höckendorf. Seinerzeit waren die Besucher in Höckendorf so scharf auf die Musik, dass sie sogar durch die Toilette eingestiegen sind.
Damals war auch Liane Beutel bei den jungen Leuten, die sich mit auf dem Saal drängten. „Wir waren damals jung verheiratet und gerne unterwegs“, erzählt sie. Für sie ist es auch heute noch selbstverständlich, dass sie mit Freunden aus Höckendorf, Ruppendorf, Pretzschendorf und Freital zu einem solchen Konzert ins Erbgericht geht. „Das ist doch unsere Musik, die unser Leben begleitet hat“, sagt sie.
Ein wenig traurig sind die Gipsy-Musiker, dass von den vielen Spielorten im Osterzgebirge heute nur noch Höckendorf übrig geblieben ist. Aber hier sind sie Stammgast. So steht auch heute schon fest, dass sie im November vor Buß- und Bettag ihre Fans hier wieder treffen, informierte Olaf Schwalbe, der Erbgerichtswirt.
Gipsy spielen im Erbgericht am 5. April, um 20 Uhr.