Startschuss für Glashüttes Neustadt-Projekt

Mit einem komplett neuen Stadtteil könnte Glashütte junge Leute für ein Leben auf dem Land begeistern. Davon geht die Stadt Glashütte und ihr Stadtrat aus. Offen ist allerdings, was dazu getan werden muss, damit diese Idee Realität werden kann. Geklärt werden sollen diese Fragen im Rahmen eines Projekts, das vom Sächsischen Ministerium für Regionalentwicklung unterstützt wird und das nun angelaufen ist.
Wie Glashüttes Bürgermeister Markus Dreßler (CDU) informiert, hat sich eine Lenkungsgruppe gebildet. Dafür konnte er Fachleute aus der Wirtschaft und von verschiedenen Behörden gewinnen. Ihr gehören an:
- Uwe Ahrendt, stellvertretender Bürgermeister und Geschäftsführer der Uhrenfirma Nomos Glashütte
- Prof. Melanie Humann vom Institut für Städtebau an der Technischen Universität Dresden
- Dr. Heidemarie Russig, Leiterin der Geschäftsstelle des Regionalen Planungsverbandes Oberes Elbtal/Osterzgebirge
- Frank Müller, Geschäftsführer der R & M Immobilienmanagement GmbH
- Christian Rost, Projektleiter Kreatives Sachsen
- Heiko Weigel, erster Beigeordneter des Landrates im Kreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge
- Markus Dreßler, Bürgermeister von Glashütte
"Die Besetzung ist vielfältig und sichert so eine breite Expertise aus den Bereichen Regionalplanung, Wissenschaft, Wohnungsmarkt, Verwaltung", so Dreßler. Die Projektsteuerung wurde dem Büro Kasparetz/Kuhlmann aus Schirgiswalde-Kirschau übertragen.
Inzwischen hat sich die Lenkungsgruppe zu ihrer ersten Sitzung getroffen. Dort habe man Ideen ausgetauscht. Man sei der Frage nachgegangen, welche Bedürfnisse ein neuer Stadtteil erfüllen müsse. Die Teilnehmer seien sich einig gewesen, dass die Uhrenstadt mit ihrer Nähe zur Metropolregion Dresden, der Zugverbindung und den Arbeitsplätzen vor allem der Uhren- und feinmechanischen Industrie interessante Ansatzpunkte bietet, so Dreßler. Gleichwohl sei der Ansatz mutig. Der Prozess soll schrittweise und ergebnisoffen geführt werden. Das Gremium möchte sich auch den Verflechtungsraum der Metropolregion Dresden näher anschauen und Erfahrungen aus anderen Regionen Deutschlands einfließen lassen, wo es ähnliche Entwicklungen gab.
Glashütte Thema an der TU Dresden
Glashütte wird ab dem kommenden Wintersemester Thema an der TU Dresden sein. Studierende der Fakultät Architektur sollen am Beispiel von Glashütte städtebauliche Ideen für ein zukünftiges Leben und Arbeiten in ländlichen Kleinstädten entwickeln, das die Bedürfnisse der nächsten Generation berücksichtigt.
Die Lenkungsgruppe möchte auch mit der Professur für Humangeographie zusammenarbeiten. Hier soll geklärt werden, ob und unter welchen Voraussetzungen sich junge Menschen vorstellen können, ins Stadtgebiet Glashütte zu ziehen und welche Rolle dabei ein neuer Ortsteil spielen kann. "Dazu werden die Studierenden die Stadt in den kommenden Monaten mehrfach besuchen. Erste Vereinbarungen mit der TU Dresden sind dazu bereits geschlossen", so Dreßler.
Aus den studentischen Arbeiten soll ein Fachbüro Entwicklungspotentiale und umsetzbare Ideen ableiten. Über diese Ideen und Perspektiven möchte sich der Lenkungsausschuss mit Unternehmen, Stadträten und den Einwohnern austauschen, um weitere Ziele abzuleiten.
Finanziert wird das Projekt durch ein Preisgeld, dass die Stadt Glashütte beim Wettbewerb SIMUL+ des Ministeriums für Regionalentwicklung gewonnen hat. Der Freistaat Sachsen hat der Stadt Glashütte 150.000 Euro für diesen, auf gut zwei Jahre angelegten, Prozess bereitgestellt.