Von Franz Herz
Wer jetzt in die Uhrenstadt Glashütte fährt, reibt sich die Augen. Das Städtchen wirkt fast wie nackt. Die Bäume, die links und rechts der Prießnitz entlang der Hauptstraße standen, fehlen. Eine Fachfirma aus Dresden sägte sie ab.
Sie fielen erst in dieser Woche, aber genau genommen ist diese Fällung eine Flutfolge. Das Wasser hat im vergangenen August die Stützmauern entlang der Prießnitz ausgespült. Damit diese nicht irgendwann einmal einbrechen und die Straße nachrutscht, werden die Mauern neu aufgebaut und dabei müssen die Bauarbeiter an die Wurzeln ran. So stimmte auch der Stadtrat der Fällaktion zu.
„Das tut mir auch leid, wenn ich das so sehe. Aber wir werden noch dieses Jahr im Herbst neue Linden anpflanzen, so dass sie nächstes Jahr schon wieder grün austreiben“, versichert Bürgermeister Frank Reichel. Bei der Neupflanzung sollen auch keine zu kleinen Bäume in die Erde kommen. Denn im Jahr 2006 will Glashütte sein 500-jähriges Stadtjubiläum feiern und dann sollen sie schon wieder ein ordentliches Bild abgeben.
Dabei werden solche Bäume ausgesucht, welche die Uferbefestigungen nicht stören. Denn gerade die Wurzeln mancher Bäume haben sich teilweise bis in das Mauerwerk vorgearbeitet. Das sollte nicht sein, weil es die Standfestigkeit untergräbt. (SZ/fh)