Von Franz Herz
Glashütte. Die Glashütter Uhrenindustrie investiert Millionen. Nomos präsentierte gestern sein neues Produktionsgebäude: Der Uhrenhersteller hat den ehemaligen Bahnhof an der Strecke Heidenau–Altenberg gekauft, eine Million Euro in den Umbau gesteckt und stellt mehr und mehr Teile seiner Uhren selbst her.
Nomos steigt damit in der Hierarchie der Uhrenhersteller auf. In der Branche heißen Hersteller, die ihre Uhrwerke im Wesentlichen selbst fertigen, Manufaktur. In dieser Liga spielt das Unternehmen mit seiner neuen „Tangomat“ mit. Es ist eine Automatikuhr, die der 29-jährige Mirko Heyne aus Bannewitz konstruiert hat. Uhrsteine und Unruh werden noch aus der Schweiz geliefert, die übrigen fast 200 Teile stammen aus der eigenen Werkstatt. „War unser erstes Uhrwerk noch ein adoptiertes aus der Schweiz, ist das jetzt ein waschechtes sächsisches Kind“, sagte Marketingchef Jan-Hendrik Montag dazu.
250 Stück werden ab April als Testuhren verkauft. Mit den Erfahrungen soll ab Herbst die Serienproduktion starten. Nomos will laut Geschäftsführer Uwe Ahrendt seine Gesamtproduktion steigern, von jetzt rund 13 000 Stück pro Jahr auf 20 000 in den nächsten fünf Jahren.
Gleichzeitig kündigte die Firma Lange Uhren GmbH in Glashütte an, ihr sechstes Firmengebäude zu errichten. Lange hat die Gebäude der ehemaligen Müglitztal-Brauerei gekauft und wird sie für einen zweistelligen Millionenbetrag bis 2008 umbauen. Auch Lange erweitert die eigene Fertigungstiefe.