SZ +
Merken

Glaubitz lässt die Hahnenkämme flattern

Ab Freitag Mittag färbt sich Glaubitz wieder bunt. Bier getränkte Hahnenkämme, Augenbrauen-Piercings und aufgeschlitzte Jeans werden die Szene beherrschen. Der Kulturverein ruft zum zweitägigen Back-to-Future-Open-Air, mittlerweile eine feste Größe im Sommerprogramm der alternativen Musikszene.

Teilen
Folgen

Von Manfred Müller

Ab Freitag Mittag färbt sich Glaubitz wieder bunt. Bier getränkte Hahnenkämme, Augenbrauen-Piercings und aufgeschlitzte Jeans werden die Szene beherrschen. Der Kulturverein ruft zum zweitägigen Back-to-Future-Open-Air, mittlerweile eine feste Größe im Sommerprogramm der alternativen Musikszene. Bei den Bands hat sich der idyllisch am Waldrand gelegene Veranstaltungsort sogar europaweit herumgesprochen: Briten, Schweden, Portugiesen und Italiener geben sich hier die Klinke in die Hand. Auch der richtige Musikmix scheint nach fünfzehn Jahren „Back to Future“ gefunden. Krachender Streetpunk wechselt mit entspanntem Ska-Gewaber und treibenden Rockabilly-Riffs.

„Wir halten den Ball erst mal flach“, sagt René Schieritz vom Veranstalter-Team. Der Glaubitzer rechnet mit tausend Konzertbesuchern. Einen Publikums-Rekord wie im vorigen Jahr wird es am kommenden Wochenende sicher nicht geben – die Zeiten sind härter geworden, und die Zahl der Konkurrenzveranstaltungen wächst. Aber das Festival an der B 98 zwischen Riesa und Großenhain hat für seine Fangemeinde schon fast den Charakter eines Familienausfluges: Zelten auf dem Stoppelfeld, ein Schwatz beim Katerfrühstück, ein paar Schwimm-Bahnen im Waldbad, Sonnenuntergang hinter den Streumener Windrädern. Man kennt einander von früheren Konzerten, und man kennt die Bands, nicht zuletzt, weil traditionsgemäß Formationen aus der näheren Umgebung zum Zuge kommen. Wie schon im vorigen Jahr wird Fireaaamd aus dem Riesaer Offenen Jugendhaus dabei sein, ebenso Cause on Juvenile aus der Nünchritzer „Kombi“.

Die Highlights aber kommen aus dem Norden und Westen des Kontinents: das englische Punk-Urgestein The Business, der holländische Ska-Zauberer Mark Foggo, die Rockabilly-Helden von Mad Sin. „Die sehen aus wie Elvis“, schwärmt René Schieritz. Und nicht nur das. Die „Rämouns“ haben sich – am verballhornten Namen unschwer zu erkennen – der Musik jener Band verschrieben, die den Punk in den frühen Siebzigern erfand. Und sie sehen ihren Vorbildern tatsächlich ähnlich. Für die erotische Note sorgt schließlich die Girlie-Band Mensen aus Norwegen.

„Natürlich muss das Wetter mitspielen“, sorgt sich René Schieritz angesichts der Gewittervorhersagen im Internet. „Am Donnerstag kann es von mir aus noch mal richtig runterpladdern, da sinkt die Waldbrandgefahr. Ab Freitag brauchen wir dann Sonne pur.“ Aber auch für den Fall, dass der Regen ganz ausbleiben sollte, haben sich die Veranstalter etwas einfallen lassen: Die Glaubitzer Feuerwehr wird dann den Wald ums Festivalgelände ordentlich wässern.

Vielleicht fällt dabei für diesen oder jenen überhitzten Festivalbesucher noch eine kostenlose Dusche ab.

Tagesticket 14 Euro, Wochenend-Ticket 22 Euro, Zelten kostenlos,

Weitere Infos: www.back-to-future.de