Glückliche Ärzte und noch viel zu bauen

Radebeul. Er sei mindestens an diesem Tag der glücklichste Mensch im Festzelt, behauptete Dr. Mario Marx und trug seine roten Lackschuhe zur Schau. Der Brustchirurg und mit ihm die gesamte Besatzung der Radebeuler Elblandklinik hatte richtig was zu feiern am Freitagnachmittag. Marx seine neue Klinik, die er mit der Gynäkologie im Neubau an der Westseite im ersten und zweiten Stock bezieht. Darunter, zu ebener Erde, vor allem aber seine Kollegin Dr. Adina Friedrich mit der neuen hochmodernen Notaufnahme.
Doch bevor Adina Friedrich die Gästeschar, darunter Ex-Ministerpräsident Stanislaw Tillich, Landtagspräsident Matthias Rößler und Sachsens Gesundheitsministerin Barbara Klepsch durch Schockraum und Patientenaufnahme führte, hielt Landrat Arndt Steinbach als Vorsitzender des Aufsichtsrates der Elblandkliniken das Zepter in der Hand.
Kurzweilig erinnerte er an die Entwicklung der drei Krankenhäuser in Radebeul, Riesa und Meißen, die der Landkreis auf wirtschaftlichen Erfolgskurs gebracht hat. Die Grundlage für solche Investitionen, wie gerade in Radebeul mit insgesamt 25 Millionen Euro, bietet selbst erwirtschaftetes Geld.
Matthias Rößler erinnerte mit dem Blick auf den Ärztemangel daran, dass ja jährlich 400 Absolventen ausreichend sein müssten – diese aber auch in Sachsen gehalten werden sollten. Allein die Abwerbung von fachlichen Spitzenleuten – mancher Oberarzt vom Dresdner Uniklinikum wurde Chefarzt an der Elblandklinik – ist jedenfalls nicht die Lösung.
Nach den Reden und vor der Führung wurde das Einweihungsband zerschnippelt. Elblandklinikenseelsorger, Pfarrer Johann Stein, hat das neue Haus gesegnet und daran erinnert, dass ja keiner freiwillig in die Notaufnahme komme. Doch dass unter besseren Bedingungen jetzt geholfen werden kann, sei ein großer Fortschritt für die Menschen in der Region.
Der Radebeuler Neubau an der Elblandklinik ist erst die Hälfte der Vorhaben. 25 Millionen Euro sind bewilligt, 12 Millionen bisher eingesetzt. Die Arbeiten in der Mitte und auf der Ostseite des Areals haben begonnen oder stehen unmittelbar bevor. Für Ärzte, Schwestern, aber auch Besucher bedeutet das noch bis zu zwei Jahre Baustelle neben dem normalen Krankenhausbetrieb, aber danach eines der modernsten Krankenhäuser in der Region zu haben.
Als Nächstes wird die Baustelle Klinikambulanz beendet sein. Hier im Erdgeschoss kommen die Patienten an, um einen Termin zur Operation zu besprechen. Blut wird hier vorher genommen und auch vor der OP geröntgt. Im zweiten Quartal des Jahres, so Verwaltungsdirektor Michael Schmidt, also Mitte Mai, soll hier alles fertig sein.
Richtig was zu sehen mit neuen Trockenbauwänden ist an der Cafeteria. Sie wird vom höheren Geschoss ins Erdgeschoss verlegt – mit einem Zugang nach draußen zur Terrasse. Daneben entsteht gerade der Teich neu. Schmidt: Der Platz ist auch gedacht für wartende Patienten, um diese nicht vor Behandlungszimmern lange Zeit sitzen zu lassen.
Damit das funktioniert, hat die Radebeuler Elblandklinik Telefone eingeführt, welche den Patienten mitgegeben werden und mit denen sie zur Behandlung oder Besprechung – eben auch von der Terrasse – gerufen werden können.
Eine weitere große Baustelle ist das Foyer. Nach der Umgestaltung wird es hier die größte optische Veränderung geben. Ein großer Tresen steht schon im Rohbau. Direkt gegenüber befinden sich dann die Aufnahmekabinen. Links neben dem Fahrstuhl sind die Toiletten für die Besucher des Krankenhauses. Die jetzige Rezeption wird komplett abgebaut. Es wird einen neuen Wartebereich geben. Mitte des vierten Quartals 2019 soll das Foyer fertig sein.
Der eigentliche zweite Bauabschnitt ist für die Ostseite der Elblandklinik geplant und steht auch unmittelbar bevor. Dort wo jetzt sich noch die alte Notaufnahme befindet und die bis Anfang April gebraucht wird, soll es einen neuen Anbau geben. Dafür müssen ein Dach abgetragen und die alte Notaufnahme ausgeräumt werden.
In diesem Bereich wird sowohl in die Tiefe als auch in die Höhe gebaut. Kern des Neubaus ist das Errichten von zwei neuen Zentral-Operationssälen, auf welche die Ärzte des Krankenhauses schon lange warten. Sowohl die Chirurgen um Dr. Axel Ripp und Dr. Jaroslaw Pyrc, als auch der Chefarzt der Senologie (Brustheilkunde), Dr. Mario Marx, fordern das seit Jahren. Diese beiden OP-Säle werden an die bestehenden im Bestandsbau angegliedert.
Zum Anbau wird ein neuer Fahrstuhl gehören, welcher vor allem für die gesamte Ver- und Entsorgung des Sterilgutes nötig ist. Das Material – Bestecke, Binden, Tupfer – wird ins Erdgeschoss transportiert und muss nicht mehr wie bisher über die zentralen Fahrstühle gebracht werden. Mitte April soll der Baustart für den Tiefbau sein. Ziel ist es, Mitte April den Bauabschnitt 2 mit den OP-Sälen zu übergeben.
Tag der offenen Tür am Sonnabend von 10 bis 14 Uhr. Zu diesen Zeiten finden die Führungen statt: 10 Uhr, 10.10 Uhr, 10.20 Uhr, 10.30 Uhr, 10.40 Uhr und 10.50 Uhr.