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Glücksbringer gesucht

Viele Menschen tragen Dinge mit sich herum in der Hoffnung, dass sie ihnen Glück bringen.Die SZ ließ sich einige Talismane zeigen.

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Von Jörg Stock

Vom Glück hat jeder seine eigene Vorstellung. Nur haben wollen es alle zugleich. Am bevorstehenden Neujahrstag wünschen wir uns wieder gegenseitig recht viel davon. Und um der Fügung etwas nachzuhelfen, kann ein Talisman nicht schaden.

Was am besten wirkt, müsste der Schornsteinfeger als personifizierter Glücksbringer wissen. Hartmut Meutzner aus Possendorf hat den Beruf 50 Jahre lang ausgeübt. Als zum Kehren noch Reisigbesen benutzt wurden, berichtet er, stürzten sich die Leute immer zu Neujahr auf das Gerät. Und waren die Reiser auch noch so schwarz, es musste ein Stückchen fürs persönliche Glück abgezweigt werden. „Die Besen sahen hinterher immer völlig zerrupft aus“, erinnert sich der Handwerker.

Später, als es keine Reisigbesen mehr gab, stiegen Hartmut Meutzner und seine Kollegen zuweilen auf Pfennige um, die sie dann den Glücksuchenden zusteckten. Die Münzen machten auch weniger Dreck als die verrußten Ruten. Doch ein bisschen Schwarz gehört eben dazu. Hartmut Meutzner, der als Lehrling selbst durch manche Esse krauchte, weiß das. Nur, gibt es überhaupt noch Ruß am modernen Schornsteinfeger? Der Fachmann bejaht. „Schwarze Arbeit ist immer genug da“, sagt er. „Besonders bei den Feuerstätten auf dem Lande.“

Aber welchen Glücksbringer hat nun der Glücksbringer selber für sich eingesteckt? Bei Hartmut Meutzner ist es ein Stein, ein Amethyst. „Das hat mit dem Sternbild zu tun“, meint er. Ob das gute Stück auch hilft? Was für eine Frage an einen wohlbehalten im Ruhestand angekommenen Schornsteinfegermeister: „Ich lebe noch. Toi, toi, toi!“

Was außer Besenruten, Pfennigen und Steinen noch Glück bringen soll, lesen Sie unten.