Von Ingolf Reinsch
Steinmetzen und Braumeister lieben Handfestes. Im Demitzer „Steinmetzbräu“ sollen sich beide traditionsreichen Zünfte wieder finden. Denn das „Steinmetzbräu“, ein Kellerbier, werde vom Braumeister noch per Hand überwacht, sagt Annett Gernhardt, Marketingleiterin der Landskron Brauerei Görlitz. Nur das Abfüllen in Flaschen erfolge automatisch.
Das Kellerbier zählt zu den Premium-Bieren. Es reift 40 Tage in dem Keller der Brauerei, ehe es abgefüllt wird. Mit einem Alkoholgehalt von fünf Prozent ist es laut Brauerei süffig, würzig und naturbelassen. Annett Gernhardt: „Es ist ein unfiltriertes Bier. Alle gesunden Bestandteile wie Hefe und Proteine sind noch enthalten.“ Die Landskron-Brauerei wird das „Steinmetzbräu“ zunächst in Flaschen, bei entsprechend großem Durst später eventuell auch in Fässern liefern.
Essen wie die Steinarbeiter
Mit diesem Getränk, das am 6. August auf dem Platz vor der Schule vorgestellt wird, schreibt Demitz sein Konzept fort, sich als Steinarbeiterdorf auch kulinarisch zu profilieren. Gaststätten im Ort bieten bereits Steinarbeitergerichte an. In der „Lipsi“ gibt es dafür eine Extra-Karte. Vom Linsensplitt, einem Eintopf, über Bauernfrühstück in Form von (Granit-)Quadern bis zum Steinarbeiterbuffet, das es auf Vorbestellung gibt, reicht das Angebot. Serviert wird stilecht auf Tellern im Granit-Design. Auch das Gasthaus Kmoch ist auf den Trend eingestellt und serviert seinen Gästen unter anderem eine Steinarbeiterplatte.
Außer in Gaststätten wird es das neue Bier auch im Handel geben. Vertrieben wird es durch den Getränkehandel Tröger in Medewitz, sagt Bürgermeisterin Gisela Pallas. Der Preis für den Verbraucher wird laut Brauerei noch verhandelt.
Das gemeinsam mit dem Demitzer Granitdorfverein entworfene Flaschenetikett zeigt ein historisches Foto, auf dem Steinbrucharbeiter während einer Pause zu sehen sind. Die Rückseite gibt Tipps, wo man sich in Sachsen auf die Spuren der Steine begeben kann. Außer dem Granitabbaugebiet Demitz werden die Granitsteinbrüche Bischheim-Häslich und in den Königshainer Bergen bei Görlitz genannt, aber auch Rochlitz, wo einst Porphyr abgebaut wurde.