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Görlitzer Gaststätten kochen im Fernsehen

Fünf sächsische Lokale treten nächste Woche bei „Mein Lokal, Dein Lokal“ an. Kabel 1 kam gleich zweimal dafür an die Neiße.

Von Matthias Klaus
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Ob sie gewonnen hat? „Casa Nova“-Chefin Anita Strittmatter weiß es noch nicht. In ihrem Lokal läuft die Sendung auf einem großen Bildschirm.
Ob sie gewonnen hat? „Casa Nova“-Chefin Anita Strittmatter weiß es noch nicht. In ihrem Lokal läuft die Sendung auf einem großen Bildschirm. © Nikolai Schmidt

Erst hatte Anita Strittmatter ja an einen Scherz gedacht. Da ruft eine Firma aus Köln an und fragt, ob ihre Gaststätte bei der Fernsehsendung „Mein Lokal, Dein Lokal“ mitmachen möchte. Aber als sich das Ganze dann doch als ernsthafte Angelegenheit entpuppte, hat die Chefin des „Casa Nova“ am Untermarkt nicht lange gezögert. 

„Zunächst kam ein Kamerateam, drehte einen kurzen Film, um der Firma die Auswahl zu erleichtern“, erzählt Anita Strittmatter. Anfang Dezember folgte dann der Anruf aus Köln: Das „Casa Nova“ ist bei „Mein Lokal, Dein Lokal“, ausgestrahlt von Kabel eins, dabei. „Kurz darauf haben wir die genauen Drehtermine bekommen“, schildert Anita Strittmatter.

Der Sender zeigt ab Montag ein Sachsen-Spezial der Reihe. Neben zwei Gaststätten aus Dresden und einer aus Hoyerswerda sind zwei aus Görlitz dabei: „Casa Nova“ und das „Lucie Schulte“, ebenfalls am Untermarkt beheimatet. „Sie hatten uns schon vor zwei, drei Jahren für die Sendung im Auge“, sagt Inhaber Bernd Schade. Dieses Mal hat es geklappt, das Lokal überstand die Vorauswahl. „Letztendlich haben die Dreharbeiten sehr viel Spaß gemacht“, sagt Bernd Schade.

Dass eine zweite Görlitzer Gaststätte beim Sachsen-Spezial am Start ist, bekam Anita Strittmatter erst mit, als sie Bernd Schade im Hotel traf. „Wenn ausschließlich Görlitzer Lokale mitgemacht hätten, hätte ich abgelehnt“, sagt sie. Diese Art Konkurrenz innerhalb der Stadt hätte sie nicht gebraucht. Aber sich mit anderen Gaststätten in Sachsen zu vergleichen, dass sei schon etwas anderes. „Es war ein sehr schönes Erlebnis, aber auch ganz schön viel Stress“, sagt Anita Strittmatter. 

Fünf Lokale, fünf Tage, jeweils an einem muss sich ein Restaurant beweisen. Gegessen wurde nach Karte, von den Kollegen gibt es dann Punkte von Null bis Zehn. Zudem ist ein Profikoch immer mit vor Ort, in dieser Staffel war es Mario Kotaska, der unter anderem durch diverse Fernsehsendungen bekannt geworden ist. Von ihm gibt es am Finaltag eine eigene Bewertung der Leistung der einzelnen Gastronomen.

Anita Strittmatter setzt natürlich auf ihre italienischen Spezialitäten. „Der Kochprofi hat sich ganz genau angeschaut, wie ein Menü entsteht, vom Anfang bis zum Ende“, sagt sie. Später kam dann die Rückmeldung: „Alles gut, schmeckt ihm.“ Aber ob das „Casa Nova“ am Ende die Nase vorn hat oder das „Lucie Schulte“ oder eine der anderen drei sächsischen Konkurrenten – das ist völlig offen. „Es ist alles sehr fair bei der Punktevergabe abgelaufen. Wir wissen wirklich nicht, wer gewonnen hat“, sagt Bernd Schade.

Das bestätigt auch Anita Strittmatter. „Ich bin jetzt mehr aufgeregt, als bei den Dreharbeiten“, schmunzelt sie. Die Punktevergabe sei immer anonym passiert. Und: Wer etwas zu meckern hatte an den Gerichten der Kollegen, musste das auch genau begründen. „Ich bin sehr zufrieden mit dem, was wir geleistet haben. Wir haben uns aber auch sehr viel Mühe gegeben“, sagt Anita Strittmatter.

Seit zweieinhalb Jahr betreibt die 40-jährige Polin gemeinsam mit ihrem Schwager das italienische Restaurant, ihre Pizza Pasta Manufactura. Das Geschäft laufe gut, sagt sie. Anita Strittmatter kommt aus einer Gastronomie-Familie. In der Nähe von Frankfurt am Main arbeitete sie bereits in einem italienischen Restaurant, später aber auch als Selbstständige in der Kosmetikbranche. Vor zehn Jahren kehrte die Familie in die Gegend zurück. „Italienisches Essen ist frisch, kann schnell zubereitet werden“, sagt die Gastronomin. Ja, polnische Speisen seien auch sehr lecker. „Aber wissen Sie, wie lange da eine Zubereitung dauert?“ Anita Strittmatter winkt ab. 

Für die kommende Woche hat sie sich etwas Besonderes in ihrem Lokal ausgedacht. Alle Folgen des Sachsen-Spezial sollen über einen großen Bildschirm flimmern. „Wir stellen ihn so auf, das von außen zugeschaut werden kann“, sagt Anita Strittmatter. Auch wenn sie nicht weiß, wie ihr Lokal am Ende abgeschnitten hat, das ist ihr die Sache wert. Bernd Schade plant im Lucie Schulte“ eine solche Aktion nicht.

„Am Ende geht es doch vor allem darum, das die Kunden vor Ort zufrieden sind und wie sie uns bewerten“, sagt die „Casa Nova“-Chefin. Klar, gewinnen würde sie schon gern, den „goldenen“ Teller und die 3 000 Euro Siegprämie.

„Mein Lokal, Dein Lokal“, Sachsen-Spezial ab Montag täglich 17.55 Uhr auf Kabel eins. Die Folge „Casa Nova“ läuft am Donnerstag, „Lucie Schulte“ am Freitag.

Mehr Lokales unter:

www.sächsische.de/ort/goerlitz

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