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Görlitzer Klinikum: Besuchsverbot und Infektionsstation

Das Krankenhaus reagiert mit weitreichenden Maßnahmen auf Corona. Unter anderem sind geplante Aufnahmen und OPs verschoben.

Von Daniela Pfeiffer
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Das Städtische Klinikum in Görlitz führt ab sofort keine geplanten Operationen mehr durch. Stattdessen soll Platz für Corona-Patienten geschaffen werden.
Das Städtische Klinikum in Görlitz führt ab sofort keine geplanten Operationen mehr durch. Stattdessen soll Platz für Corona-Patienten geschaffen werden. © Foto: Städtisches Klinikum Görlitz

Das Städtische Klinikum Görlitz richtet eine Infektionsstation ein. Frei werdende Kapazitäten an Betten und Personal sollen dazu genutzt werden. Ziel ist es, möglichst viele Behandlungsplätze für Patienten mit schweren Atemwegserkrankungen durch das Coronavirus Covid-19 bereitstellen zu können. Zudem werde an Lösungen zur Erweiterung der Intensivplätze gearbeitet, so Sprecherin Katja Pietsch.

Betroffene Patienten werden benachrichtigt

Um Kapazitäten für die Infektionsstation zu haben, werden  ab heute grundsätzlich alle planbaren Aufnahmen, Operationen und Eingriffe auf unbestimmte Zeit verschoben - sofern es medizinisch vertretbar ist. Das Klinikum konzentriere sich damit auf die Patienten, die jetzt eine Versorgung dringend benötigen. Alle betroffenen Patienten werden oder wurden bereits benachrichtigt. „Wir müssen sicherstellen, dass ein Bett, welches für die Versorgung von Corona-Patienten gebraucht wird, nicht blockiert ist durch einen anderen Patienten, der nicht zwingend stationär zum jetzigen Zeitpunkt hätte versorgt werden müssen“, sagt der Medizinische Direktor, Dr. Eric Hempel. Dies erfolge jedoch unter der Maßgabe, dass die Zahl der nun aufgeschobenen Patienten nicht zu groß wird.

Väter, die bei der Geburt dabei sein wollen, dürfen mit

Die interdisziplinäre Notfallversorgung, die Versorgung von intensivmedizinischen Patienten und die Versorgung mit dringend notwendigen operativen Eingriffen sei weiterhin abgesichert. 

Ab heute werden zudem die seit einigen Tagen geltenden Besuchereinschränkungen noch einmal verschärft. Das Krankenhaus erlässt einen umfassenden Besucherstopp. Ausnahmen gelten lediglich für Väter, die bei der Geburt dabei sein möchten, für Eltern stationär betreuter Kinder - hier gilt: pro Tag darf eine Person einen Patienten besuchen - sowie für Angehörige Schwerstkranker. Auch hier gilt: Pro Patient ein Besucher am Tag. 

Klinikum hat Krisenstab gebildet

Das Klinikum folgt mit diesen Maßnahmen dem von der Bundesregierung beschlossenen Paket, um die Versorgung der Bevölkerung unter den sich abzeichnenden Herausforderungen anzupassen. „Die wichtigsten Ziele bei allen Maßnahmen und Entscheidungen sind die Versorgungssicherheit und der Schutz der Patienten und Mitarbeiter“, sagt Geschäftsführerin Ulrike Holtzsch. 

Das Klinikum hatte bereits vor einigen Tagen einen Krisenstab und mehrere Arbeitsstäbe eingerichtet, um die personellen und sachlichen Ressourcen des Hauses zu bündeln und zusätzliche Kapazitäten für die Behandlung von schwer verlaufenden Covid-19-Fällen zu schaffen.

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