Cossebaude
Mitglieder der Bürgerinitiative „Lebenswertes Gohlis“ wehren sich dagegen, dass die Hochwasserschutzanlagen im Dresdner Westen zum Teil um 2,50 Meter erhöht werden sollen. Sie erhoben Einwendungen gegen die entsprechenden Pläne der Landestalsperrenverwaltung (LTV), die im November öffentlich ausgelegt waren.
Sprecher Wolfgang Schütze, der auch im Ortschaftsrat von Cossebaude vertreten ist, erklärte, die Deiche auf der insgesamt gut drei Kilometer langen Strecke könnten deutlich niedriger gebaut werden. Sie seien nämlich auf einen Wasserstand von bis zu 10,04 Meter am Pegel Dresden ausgelegt. Das bedeute eine Reserve von 80 Zentimetern gegenüber dem offiziellen Schutzziel eines hundertjährlichen Hochwassers, das bei 9,24 Meter liegt, sagte Schütze.
Ein solcher Freibord sei höchstens an der See sinnvoll. An der Elbe gebe es aber keinen starken Wellengang. Außerdem würde ein niedrigerer Bau Kosten sparen.
Der bestehende Deich wurde dieses Jahr im Bereich von Cossebaude auf alter Höhe ertüchtigt. Dabei wurden Deichscharten angelegt, um das dahinterliegende Land notfalls entwässern zu können. Nach Plan sollen die Dämme künftig 4,50 über Geländehöhe ragen.
Vor allem plädierte Schütze dafür, eine geplante feste Schutzmauer im Siedlungsbereich von Gohlis durch mobile Wände zu ersetzen. Die Mauer sei vom Grünen Weg etwa 800 Meter flussabwärts geplant, weil dort wegen der Bebauung kein Platz für einen breiteren Deich bleibt. Sie würde erstens jegliche Blickbeziehung zum gegenüberliegenden Kötzschenbroda abschneiden. Außerdem stelle sie eine Barriere für Kleintiere dar, argumentierte Schütze.
Der Ortschaftsrat hatte die Planung mehrheitlich wegen zu hoher Kosten einer mobilen Lösung gebilligt (die SZ berichtete). Schütze erklärte dagegen, die Zahlen seien bei Weitem zu hoch angesetzt.
Unverständlich nannte Schütze, dass die neuen Dämme mit einer Kronenbreite von drei Metern geplant sind. Der jetzige schmalere Deich im Bereich Stetzsch gelte schon als standsicher. S. Rössel