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Gold gegen Schwarzbier

Fest. Zum 14. Mal jährte sich am vergangenen Wochenende der Bierzug in Eibau. Besucher und Einwohner waren gleichermaßen begeistert.

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Von Romy Kühr

Ginge es nach den Ideen der Bierzugteilnehmer, wäre Eibau ein reiches Dörfchen und Bürgermeister Michael Görke wäre alle Haushaltssorgen los. Denn sogar ein Scheich aus dem nahen Osten hat sich in den historischen Bier- und Traditionszug eingereiht. „Bierzuggäste aus Bahrain tauschen Gold gegen Schwarzbier“, steht sein Anliegen in großen Lettern auf dem Schild dieses Bildes. Dieses und all die anderen originell und liebevoll gestalteten Bilder zeigen, dass den Bierzugmachern auch nach mittlerweile 14 Jahren keinesfalls die Ideen ausgehen.

So haben sich die Kleinen des Walddorfer Kindergartens „Märchenwald“ gemäß dem Namen ihrer Einrichtung als Märchenfiguren verkleidet und stellen die sieben Zwerge dar. Tapfer bewältigen die kleinen Zipfelmützen bei heißem Sommerwetter die rund vier Kilometer lange Umzugsstrecke von Walddorf nach Eibau.

Doch neben Originellem fürs Auge erfahren die Gäste beim Bier- und Traditionszug auch stets Interessantes über die Geschichte des Gastgeberortes und vor allem den Bierstreit, der Ursprung des Zuges war – nicht zuletzt dank der vier Sprecher, die an verschiedenen Stationen entlang der B 96 Posten beziehen. Alle sind seit Jahren dabei und kennen sich bestens aus. „Im Walddorfer Waldkretscham wurde einst der Sieg über den Bierstreit gefeiert“, weiß zum Beispiel Sprecher Reiner Seifert. Deshalb darf auch der heutige Wirt des Gasthauses im Umzug nicht fehlen. Er stellt mit seinem Pferdegespann in diesem Jahr eine typische Oberlausitzer „Huchst an Kratschn“ dar.

Mit 79 Bildern wartet der Zug diesmal auf und begeistert Eibauer und Besucher gleichermaßen. Das Gewirr von Dialekten am Straßenrand lässt ahnen, wie viele aus ganz Deutschland extra für das Spektakel angereist sind. Das ist sicher die schönste Anerkennung für die Organisatoren und Mitwirkenden, die den Bierzug jedes Jahr zu einem besonderen Erlebnis machen.