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Goldener Löwe wird griechisches Restaurant

Das "Akropolis" zieht ein paar Meter weiter. Die Erfolgschancen stehen gut, zumal die neue Adresse gleich mehrere Vorteile bietet.

Von Annett Heyse
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Petros Michalaris zieht mit dem "Akropolis" in den Goldenen Löwen ein. Im August ist Neueröffnung.
Petros Michalaris zieht mit dem "Akropolis" in den Goldenen Löwen ein. Im August ist Neueröffnung. © Karl-Ludwig Oberthuer

Wem in Freital der Sinn nach mediterranem Flair und dem Geschmack von Griechenland steht, kommt um das "Akropolis" nicht herum. Das Restaurant an der Dresdner Straße in Potschappel hat alles, was man aus dem Urlaub in der Ägäis so kennt. Salate mit Feta und Oliven, üppige Fleischgerichte und zum Nachtisch noch honigsüßen Joghurt mit Nüssen - für eine kurze Zeit kann sich jeder Gast wie in Hellas fühlen. 

Dieses Gefühl soll nun bald im "Goldenen Löwen" aufkommen. Hier war schon Anfang März Schluss mit deutschen Spezialitäten wie Klößen, Rinderbraten und Co. Nun wird der Löwe griechisch. Lediglich die Inschrift und die Figur an der Fassade bleiben. Bald aber heißt der Löwe "Akropolis". 

Veränderung war ohnehin geplant

Das Restaurant gibt es seit 2014 im Gebäude an der Sparkasse. Damals übernahmen die Familien Michalaris und Ntiso die Gaststätte, die zuvor als "Delphi" bewirtschaftet wurde. Die neuen Betreiber brachten neuen Schwung in das Lokal, erarbeiteten sich einen guten Ruf und viele Stammgäste. Eigentlich, so erzählt Petros Michalaris, wollte man in diesem Frühjahr ins "Akropolis" investieren. Man hatte schon genügend Geld für eine Renovierung zur Seite gelegt. "Wir wollten es moderner machen und einiges verändern. Nach sechs Jahren war das mal nötig." 

Doch dann kam die Schließung wegen der Corona-Pandemie. Anschließend flatterte eine Kündigung in den Briefkasten des "Akropolis". Der Hintergrund: Der Platz wird fürs Landratsamt gebraucht, welches von der Hüttenstraße in Richtung Potschappel ziehen möchte. "Wir hatten zwölf Monate Zeit, uns etwas Neues zu suchen", berichtet Petros Michalaris. Da fügte es sich wunderbar, dass nur hundert Meter weiter der Goldene Löwe leer stand. Dessen Betreiber hatte erst im März das Lokal aufgegeben. Die Griechen entschieden sich schnell und renovieren derzeit. Der neue Standort hat gleich mehrere Vorteile: Das Restaurant ist größer und der Garten geht zur Weißeritz hinaus - wo es deutlich ruhiger als an der Dresdner Straße ist. 

Petros Michalaris bittet zur Tür herein. Tische und Stühle sind zusammengerückt und ebenso wie Theke und Regale mit Folie abgedeckt. Werkzeuge liegen herum, es ist staubig, die Fenster sind zugehängt. Die moderne Einrichtung, erst vor gut einem Jahr in die Gaststätte eingebaut, solle bleiben, sagt Michalaris. Der Saal soll als Reserveraum sowie für Feiern und Veranstaltungen bereitgehalten werden. Aber natürlich möchte man den Gästen auch das Gefühl geben, in Griechenland zu sein. Für die Wände sind große Bilder mit typisch griechischen Motiven bestellt, viele Einrichtungsgegenstände werden mit dem "Akropolis" Ende Juli umziehen.   

Ein bisschen Antike in Freital

Bei Akropolis denkt jeder sofort an die berühmte Burg in Athen. Die Familien Michalari und Ntiso, miteinander verwandt, stammen jedoch aus der nordgriechischen Stadt Thessaloniki. 2010 kamen sie nach Deutschland. Petros Michalaris war damals noch ein Schüler, er landete zunächst in Senftenberg. Obwohl die meisten erwachsenen Mitglieder der beiden Familien in Griechenland im Baugewerbe arbeiteten, verlegten sie sich in Deutschland auf die Gastronomie. "In Leipzig betreibt meine Verwandtschaft mehrere Restaurants, sie sind sehr bekannt und beliebt", erzählt Petros Michalaris.

Die Neuankömmlinge begannen, bei der Verwandtschaft erste Gastro-Erfahrungen zu sammeln, arbeiteten in der Küche und im Service. 2014 entschieden sie sich, im Raum Dresden ein eigenes Restaurant zu eröffnen und kamen nach Freital. Den Namen "Delphi" änderten sie in "Akropolis". Denn das heißt auch Burgberg - und antike Burgen mit alten Säulen und trutzigen Steinmauern gibt es in Griechenland einige. 

Der griechische Stil soll nun auch den Biergarten prägen, der natürlich kein typisch deutscher Biergarten bleiben wird. Vielmehr planen die Gastronomen, eine schöne Holzterrasse anzulegen, auf der es im Gegensatz zum alten "Akropolis" auch viel mehr blühen soll, weil der Garten zur Südseite liegt. In diesem Sommer werde man das allerdings nicht mehr alles schaffen, entschuldigt Petros Michalaris. "Dafür ist die Zeit zu knapp." Bis zum 20. Juli hat das Restaurant an der Sparkasse noch geöffnet, dann erfolgt der Umzug. Geht alles nach Plan und sind alle Handwerker rechtzeitig mit ihren Arbeiten fertig, ist am 1. August Neueröffnung. 

www.restaurant-akropolis-freital.de