Von Peter Noack
Das Kistenrollen ist immer eine Attraktion für Kinder. Jedoch hat der große Zuspruch zu erhöhtem Verschleiß geführt. Schnell wechselt Lutz Rigol die defekte Walze, und schon kann es weitergehen. Auf dem etwa 20 Meter langem Rollweg gewinnen die Kistenpiloten ordentlich an Fahrt.
Der Tag der Vereine in Gröditz hat zahlreiche Besucher angelockt, sich auf dem Areal an der Wainsdorfer Straße umzusehen. Bei Bier und Würstchen spielt der Musikzug des Sportvereins „Saxonia“ Nauwalde zünftige Blasmusik zum Frühschoppen.
13 Vereine nutzen die Möglichkeit, sich hier in Gröditz zu präsentieren. „Die Sportler unserer Stadt organisieren ihr eigenes Vereinstreffen“, erklärt Lutz Rigol, Cheforganisator der Veranstaltung. „Aber wir haben hier auch Vereine, die weniger mit Sport zu tun haben.“ Leider habe man diesmal die Ausstellung der Tiere des Rassegeflügelzuchtvereins und des Vereins Ziergeflügel und Exoten nicht durchführen können. Wegen der Gefahr der Geflügelpest sei dieser Teil der Veranstaltung gestrichen worden. „Schade, das war immer ein Publikumsmagnet“, bedauert Lutz Rigol.
Die „Titanic“ als Modell auf dem Trockenen
Sehr zufrieden sind dagegen die Mitglieder des Frauenzentrums Gröditz. An ihrem Stand bieten sie Kaffee und selbst gebackenen Kuchen zu je 50 Cent an. „Wir haben für heute mehr gebacken, weil im vorigen Jahr der Kuchen schnell alle war. Schon beim Frühschoppen haben wir viel verkauft“, freut sich Ilona Drießner, Projektleiterin im Gröditzer Frauenzentrum. Ein umfangreiches Leistungsangebot halten die Frauen in ihrer Einrichtung bereit: Vertrauliche Hilfeleistungen in allen Lebenssituationen, Ferien- und Hausaufgabenbetreuung für Kinder und Jugendliche bis hin zu Selbsthilfegruppen.
In gemütlicher Runde unter Sonnenschirmen findet man die Mitglieder des Motorsportclubs Gröditz. Unter ihnen sitzt Gerd-Detlef Sprenger und sagt: „Da sich unsere Klubräume auf dem Festgelände befinden, sind wir bei diesem Treffen natürlich jedes Jahr dabei. Wir kümmern uns um die Gastronomie.“ Die Motorsportaktivitäten haben sich in Richtung Motortouristik verschoben. Die Kosten und Sicherheitsauflagen für Motorsportveranstaltungen sind einfach zu groß für diesen Verein. „Jeden Monat machen wir eine gemeinsame Ausfahrt. Meist geht es ins tschechische Nachbarland“ ergänzt Gerd-Detlef Sprenger.
Eine umfangreiche Ausstellung zeigt der Gröditzer Modellbau- Club. Schiffs- und Flugzeugmodelle sowie maßstabgerechte Nachbildungen von Militärfahrzeugen locken die Besucher an. Vorsitzender Thomas Jentzsch ist in seinem Element, wenn er interessierten Gästen die Ausstellungsstücke erklären kann: „Grundlage ist immer ein Modellbaukasten. Aber wir leimen die Teile nicht einfach nur zusammen. Meist stimmen schon die Farben nicht mit dem des Originals überein. Dann haben die Plasteteile niemals die maßstabgerechte Stärke. Da helfen wir uns mit Dosenblech. Ja und viele filigrane Teile müssen komplett selbst angefertigt werden.“ Sein jüngstes „Kind“ ist eine „Titanic“. Und wer genau hinsieht, kann sogar Kate Winslet und Leonardo di Caprio am Bug erkennen.
Mit echten Wasserfahrzeugen ist die Deutsche Lebensrettungsgesellschaft präsent. Zwei Ruderboote haben die Mitglieder im Einsatz, um auf dem Floßkanal Gondelfahrten zu ermöglichen. „Unsere Ortsgruppe bildet hauptsächlich Rettungsschwimmer aus und bietet Tauchlehrgänge an“, informiert Vorstandsvorsitzender Ulrich Pechfelder. Die 20 Mann starke Truppe umfasse alle Altersgruppen von zehn bis 75 Jahren.
Das „Esag Regio-Mobil“ steht mit Tipps zur Energieversorgung bereit. Auftritte des Kinderchores der Mittelschule „Siegfried Richter“, des Superdanceclubs Gröditz und des heimischen Posaunenchores runden das Geschehen beim traditionellen Tag der Vereine kulturell ab.