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Grätz’sches Haus wird saniert

Besitzer Peter Wünschehat den Bauantrag fürdas prächtige barocke Bürgerhaus in der Weberstraße gestellt.

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Von Thomas Mielke

Nachdem es für das Noack’sche Haus auf dem Markt wieder eine positive Zukunft gibt, zeichnet sich auch die Sanierung eines weiteren der denkmalgeschützten barocken Zittauer Bürgerhäuser ab: Besitzer Peter Wünsche aus Alzenau (bei Frankfurt/Main) hat den Bauantrag für die Sanierung des genau 300 Jahre alten Grätz’schen Hauses, Weberstraße 20 und Lindenstraße 11, eingereicht. „Wenn er genehmigt wird und Fördermittel fließen, kann es losgehen“, sagt er. Der Denkmalschutz hat das Vorhaben bereits abgenickt.

Dass noch 2010 mit dem Bau begonnen wird, ist unwahrscheinlich. Fördermittel sind laut Birgit Kaiser, Chefin der Stadtentwicklungsgesellschaft, nur für derzeit vordringlichere Projekte eingeplant. Wann die Unterstützung fließen kann, ist noch völlig offen. Die Stadt liegt mit dem Land über die Höhe der Überweisungen aus dem Programm „Städtebaulicher Denkmalschutz“ im Streit. Zittau hatte sich für das Theater mehr Geld erhofft (die SZ berichtete). Das Land vertritt die Auffassung, dass die Stadt schon mehr Geld bekommen hat, als ihr zugestanden hätte.

Wünsche will das Haus komplett entkernen und das Erdgeschoss und zwei der darüber liegenden Etagen sanieren. Unten sollen Geschäfte einziehen, darüber Arztpraxen, Büros oder Wohnungen eingerichtet werden. Je nachdem, was nachgefragt wird. Die dritte Etage und das Dachgeschoss will er zum Ausbau vorbereiten. In den Hof wird ein Fahrstuhl eingebaut.

Das Hinterhaus, das zur Lindenstraße zählt und deutlich vom Verfall geprägt ist, würde Wünsche am liebsten abreißen. Allerdings lässt das der Denkmalsschutz nicht zu. Also soll es notgesichert werden, ein neues Dach bekommen und von außen saniert werden.

Wünsche schätzt die Baukosten auf 1,2 Millionen Euro. Verdienen wird er an der Vermietung nicht. „Ich mache das nicht aus Geschäftssinn, dafür habe ich meine Firmen, sondern aus Hobby“, sagt er. „Wenn es optimal läuft, komme ich bei plus/minus Null heraus.“

Wünsche ist in den 40er Jahren in Bertsdorf-Hörnitz geboren worden und 1956 mit den Eltern in den Westen ausgewandert. Er hat enge verwandtschaftliche Verbindungen in die Region. Da er fünf bis sieben Mal im Jahr hier ist, hat er sich ein Haus in Jonsdorf ausgebaut. Aus diesen Gründen will er sich auch für Zittau engagieren.