Mein lieber Schwan: Die Richard-Wagner-Stätten im Pirnaer Ortsteil Graupe planen in diesem Jahr eine große Ausstellung mit dem Titel "Mythos Schwan". Anlass ist der 170. Jahrestag der Uraufführung der Oper "Lohengrin", deren Musik der Notenkünstler bei seinem Sommeraufenthalt 1846 in Graupa skizzenhaft entwarf. "Der Schwan spielt in dieser Oper eine große Rolle", sagt Karolina Manitz, Sprecherin der Kultur- und Tourismusgesellschaft Pirna (KTP).
Es sei generell erstaunlich, wie vielfältig das Thema sei: Neben zahlreichen Märchen, in denen der Schwan eine Rolle spiele, kämen einem die Musik von Peter Tschaikowski und Camille Saint-Saens, aber auch der Schwanenkönig der Gruppe Karat in den Sinn. Die antike Sage um die schöne Leda, der sich Zeus näherte, habe darüber hinaus unzählige bildende Künstler zu erotischen Darstellungen inspiriert.
Die Legende, so die KTP, nach der der Schwan unter dem strahlend weißen Federkleid eine dunkle Haut habe, verweise auf die Ambivalenz von Gut und Böse, Lug und Trug, Reinheit und Verderbtheit. Doch verberge sich hinter dem Thema viel mehr: Dass der Schwan herrschaftliche Hochzeitsspeise gewesen ist, lasse den Gourmet von heute eher erschauern. In der Mode seien Schwanenfedern und das Schwanenfell begehrte Materialien für wärmende Muffs oder luxuriöse Kleider und Mäntel gewesen, beispielsweise für Marlene Dietrichs legendär gewordenen Schwanenmantel. Schwanen-Geschirr, Lauschaer Glasschwäne, Jugendstildekor und vieles mehr – die Aufzählung an Objekten, für die der weiß gefiederte Schwimmvogel Pate stand, ist scheinbar endlos.
Für die neue Sonderausstellung sucht die KTP nun Schwanen-Exponate, seltene, kuriose, die für die vielfältige Gestaltung des Tieres stehen.
Wer solche Objekte zu Hause hat und diese den Wagnerstätten leihen möchte, kann sich direkt an das Museum wenden. Kontakt: 03501 4619650, [email protected].
Mehr Nachrichten aus Pirna lesen Sie hier.
Den täglichen kostenlosen Newsletter können Sie hier bestellen.