SZ +
Merken

Grippe-Epidemie hält an

Die Virusgrippe hat Sachsen weiter fest im Griff. Während in den westlichen Bundesländern die Erkrankungszahlen sinken, bleiben sie im Freistaat auf hohem Niveau. Sowohl die Zahl der Nachweise echter...

Teilen
Folgen

Von Renate Berthold

Die Virusgrippe hat Sachsen weiter fest im Griff. Während in den westlichen Bundesländern die Erkrankungszahlen sinken, bleiben sie im Freistaat auf hohem Niveau.

Sowohl die Zahl der Nachweise echter Grippefälle im Labor als auch die hohe Zahl der Atemwegserkrankungen beweisen, dass es sich immer noch um eine Epidemie handelt, sagte gestern Dr. Dietmar Beier von der Landesuntersuchungsanstalt für das Gesundheits- und Veterinärwesen in Chemnitz der Sächsischen Zeitung.

Allein am Montag und Dienstag sind aus sächsischen Arztpraxen 232 Rachenabstriche von Patienten mit Verdacht auf Influenza in das Chemnitzer Labor geschickt worden. Damit haben die Mitarbeiter dort gegenwärtig alle Hände voll zu tun. 95 Proben wurden bereits mit einem Schnelltestverfahren untersucht. 55 Proben waren positiv, sagte Beier. Derart hohe Werte gebe es nur in Epidemie-Zeiten. „Daher können wir für Sachsen noch keine Entwarnung geben.“ Beier hofft, dass in den kommenden zwei Wochen die Erkrankungszahlen zurückgehen werden.

Die Arbeitsgemeinschaft Influenza in Marburg rechnet damit, dass fünf bis zehn Prozent der Sachsen erkrankt sein könnten, wobei nicht alle Betroffenen zum Arzt gehen. Obwohl die Virusgrippe oder die Erkältungen viele Menschen erwischt haben, verlaufen die Erkrankungen nicht so schwer und dramatisch wie in anderen Epidemie-Zeiten, in denen oft ganze Altenheime oder Kindereinrichtungen betroffen waren. Bisher ist in Sachsen nach Information aus dem Sozialministerium ein Influenza-Todesfall bekannt geworden.