Großbaustelle Kirschallee

Die Industriebrache an der Kirschallee II in Neustadt-Langburkersdorf ist kaum wieder zu erkennen. Sie gleicht einer Großbaustelle. Auf beiden Ebenen werden die Reste des Fortschritt-Kombinats abgerissen. Ab Herbst 2020 sollen sich dort neue Firmen ansiedeln.
Bereits Ende September letzten Jahres war der riesige, 102 Meter hohe Spannbetonschornstein gesprengt worden. Seit dem verschwanden alle ehemaligen Ruinen und Gebäude, auch die auf der oberen Ebene. "Bedingt durch den milden Winter konnten die Arbeiten zum Verlegen der Schmutz- und Regenwasserkanäle und die Erweiterung des Regenwasserrückhaltebeckens begonnen werden", erklärt Stadtsprecherin Sarina Mann gegenüber Sächsische.de.
Abgeschlossen sei inzwischen der Einbau einer notwendigen Löschwasserzisterne. Derzeit würden die Trinkwasserleitungen verlegt und die Vorarbeiten für eine Erschließungsstraße stattfinden. "Diese wird das höher liegende Plateau erschließen und verläuft teilweise auf der Trasse der Radwege", sagt Sarina Mann.
Die größte Herausforderung sei weiterhin die umfangreiche Beseitigung der Altlasten, insbesondere der mit Altöl kontaminierten Flächen. Dort ist Öl bis in fünf Meter Tiefe in die Erde gedrungen. Der Schrotthändler, der an der Kirschallee ansässig war, hatte eine dicke Schicht Müll hinterlassen, darunter Gasflaschen, Autoteile und Steinwolle, die mit Beton verklebt ist und aufwendig getrennt werden muss. Diese Arbeiten seien aber bereits fast vollständig abgeschlossen, sagt Frieder Haase, Geschäftsführer der stadteigenen Industrie-Center Neustadt GmbH (ICN), auf Nachfrage.
Parallel dazu laufen auch die Ausgleichsmaßnahmen. So wurden unter anderem im Ortsteil Polenz ein Teich und ein Bachlauf renaturiert sowie Bäume am Ortseingang von Polenz und auf dem Schäfersteig in Krumhermsdorf gepflanzt.
"Sowohl zeitlich als auch finanziell laufen die Arbeiten im Plan", sagt Sarina Mann. Es sei absehbar, dass im Herbst 2020 die ersten Unternehmen ihre neuen Standorte eröffnen können.
Eine Parzelle wurde bereits im März 2020 verkauft. Die Firma Müller Pflaster & Tiefbau GmbH aus Hohnstein hat rund 6.000 Quadratmeter Fläche erworben und zieht mit ihrem Firmenstandort komplett nach Neustadt um. Das Unternehmen will den vorhandenen Bürocontainer sowie die Halle, die sich auf der oberen Ebene befinden, weiter nutzen.
Außerdem gibt es für das neue Gewerbegebiet einen weiteren Interessenten, sagt Frieder Haase: "Wir stehen mit dem Unternehmen in Kontakt. Es kommt nicht aus der Region aber auch Sachsen und will 2,2 Hektar auf der unteren Ebene kaufen." Näheres will Haase noch nicht verkünden.