Von I. Wagner und A. Rentsch
Schock im Schnellrestaurant: Gestern gegen 16 Uhr klagten Gäste und Mitarbeiter der McDonald’s-Filiale an der Wilsdruffer Straße über Atemnot und Übelkeit. Grund dafür war ein stechender Geruch. Alarmierte Notärzte behandelten 19 Personen. „Ins Krankenhaus eingeliefert werden musste aber niemand“, so Polizeisprecher Marko Laske.
Suche nach Gift in der Luft
Feuerwehr und Kriminalpolizei sperrten sofort das Lokal. „Der Umweltschutzführer hat mit einem Spezialmessgerät die Luft auf mehrere giftige Substanzen getestet. Es konnte aber nichts nachgewiesen werden“, sagte Tilo Heschel von der Einsatzzentrale der Feuerwehr. Die Kripo ermittelt und will heute ihre Ergebnisse vorlegen.
Willy Dany, Franchisenehmer der Mc Donald’s-Filiale mit knapp 80 Mitarbeitern, geht bisher von einem „Dummen-Jungen-Streich mit Pfefferspray“ aus. Diese Vermutung hätte ein Beamter ihm gegenüber geäußert, sagte der Unternehmer, der eine Restaurantbetriebsgesellschaft mit 21 Schnellimbiss-Lokalen in Mittel- und Ostsachsen betreibt. Dany war gestern nach eigener Aussage geschäftlich in Bautzen und Görlitz unterwegs.
Fakt ist: In der Fastfood-Filiale in der Dresdner Altstadt wurde nicht zum ersten Mal Alarm ausgelöst. Bereits am Buß- und Bettag klagten mehrere Personen über ähnliche Symptome. „Damals haben wir das Restaurant ebenfalls sofort geschlossen, aber nach rund anderthalb Stunden wieder geöffnet“, sagte Willy Dany. Auch dieser Zwischenfall ist bisher nicht aufgeklärt.
Lebensmittel untersucht
Gestern gegen 18.30 Uhr waren die meisten Einsatzkräfte wieder abgezogen. Zwischenzeitlich befanden sich bis zu 20 Feuerwehrleute und acht Fahrzeuge vor Ort. Kriminalpolizisten untersuchten und vermaßen die Lüftungsschächte im Gastraum und befragten die Mitarbeiter. An der Eingangstür des Restaurants klebte lediglich ein Zettel mit dem Hinweis „Aus betriebstechnischen Gründen vorübergehend geschlossen“.
Gegen 20Uhr war noch nicht klar, ob das McDonald’s noch am selben Abend erneut öffnet. „Momentan untersuchen Experten, ob die Lebensmittel beeinträchtigt sind“, so Willy Dany.