Von Thomas Riemer
Sportlich gesehen, stehen die Männer der 1. Mannschaft des Großenhainer Fußballvereins auf der sicheren Seite. In der Bezirksliga Mitte rangieren sie auf dem vierten Tabellenplatz, werden nach Lage der Dinge weder mit dem Auf- noch dem Abstieg etwas zu tun haben.
Personell ist der Vorstand seit Freitag neu aufgestellt und kann sich eigentlich schon mit der neuen Saison befassen. Oder? „Unser Ziel war von vornherein, den Klassenerhalt so schnell wie möglich zu sichern“, sagt der neue Vereinsvorsitzende Andreas Vogel. Mit dem 1:0-Sieg am Wochenende gegen Wesenitz ist man diesem Ziel einen großen Schritt näher gerückt. Was die kommende Saison betrifft, soll prinzipiell das Gleiche gelten: Den Verbleib in der Bezirksliga sichern, „alles andere wäre vermessen“, so Andreas Vogel.
Der 41-Jährige gehört seit sechs Jahren dem GFV-Vorstand an. Obwohl er bislang vor allem für den Männerbereich zuständig war, gilt dem Nachwuchs jede Menge Aufmerksamkeit. Immerhin spielen mehr als 200 Kinder und Jugendliche beim GFV aktiv Fußball. 18 Mannschaften sind im Spiel- und Trainingsbetrieb, vier davon bei den Männern. „Der Verein ist super aufgestellt“, befindet der Vorsitzende. Daran hat nach seiner Ansicht der bisherige Präsident Gert Nitzsche einen großen Anteil. „Auch wenn das Eine oder Andere geändert werden kann“, so Vogel.
Wo konkret er den Hebel ansetzen wird, darüber will der neue Vorstand in den nächsten Tagen beraten. Dabei scheint die Verteilung der Kompetenzen nicht vorrangig zu sein. Zwar sind nominell gleich drei Vorstandsmitglieder prädestiniert für den Nachwuchsbereich. Doch Andreas Vogel will sich nicht festlegen, vielmehr die Aktivitäten „auf mehrere Leute verteilen“.
Ob der GFV 90 irgendwann wieder den Titel eines Talentestützpunktes erhält, sei nicht vordergründig. Die Vergabe sei Sache des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), so Andreas Vogel. Aber auch ohne diese offizielle Bezeichnung sei die Nachwuchsarbeit im Verein von hohem Anspruch. „Wir haben in Großenhain die besten Bedingungen“, so Vogel. Zwei Rasen-, ein Kunstrasen- und ein Hartplatz stehen zur Verfügung. Die Leistungen der Jugend-Mannschaften kommen nicht von irgendwoher, sondern basieren auf toller Arbeit der Trainer und Betreuer. „Dort wollen wir weiter Gas geben“, sagt der Vereinschef. Auch mit dem Ziel, wieder mehr eigene Talente in die Männermannschaft zu bringen. Der Aufwand, der zur Verstärkung der Männerteams bislang betrieben wurde, könne so nicht weitergeführt werden.
Alt-Präsident Gert Nitzsche hatte nach Vogels Angaben bereits im Herbst angekündigt, nicht wieder zu kandidieren. Er wird als Ehrenvorsitzender aber weiterhin im Verein arbeiten.