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Großer Andrang auch bei der Blutspende

Der Tag der offenen Tür lockte die Einwohner des Dresdner Umlandes ins Humboldt- Gymnasium. Hier laufen gerade die Neuanmeldungen für das kommende Schuljahr. Den Lehrern wird die Bedeutung ihrer Schule im öffentlichen Ansehen vor Augen geführt.

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Von Bernd Goldammer

Der Tag der offenen Tür lockte die Einwohner des Dresdner Umlandes ins Humboldt- Gymnasium. Hier laufen gerade die Neuanmeldungen für das kommende Schuljahr. Den Lehrern wird die Bedeutung ihrer Schule im öffentlichen Ansehen vor Augen geführt. Ganze Familienverbände rückten an. „Für mich hat das Humboldt-Gymnasium einen ganz besonderen Charme“, sagte Peter Machoviak aus Dresden. Er war mit seinen beiden Töchtern gekommen und schwärmte: „ Radebergs Altvordere haben für ihr Gymnasium den höchsten und schönsten Platz der Stadt gewählt. Das ist Symbolik! Ich mach mir heute so meine Gedanken: Welche Zukunft ein rohstoffarmes Land, wie das unsere hat, hängt von der Art heutiger Bildungsvermittlung ab.“

Lernen und braves Wiederkäuen reichten offenbar nicht mehr. Mut zum Denken und kreative Wissensanwendung seien gefragt. Das Radeberger Gymnasium habe diesbezüglich viel aufzuweisen. Doch welche Zukunft unsere Gesellschaft hat, hänge darüber hinaus vom Format der Herzensbildung ab. Peter Machoviak tippte auf die Zeitung in seiner Hand. „Krise“ – schreit der sichtbare Teil der Titelseite und Machoviak stellte fest: „ Werte sind für unsere künftigen Eliten wichtiger denn je.“

Von Bigband bis Rockmusik

Im Zimmer Nummer 1 liefen die Einschreibungen. Eine Menschentraube vor der Tür signalisierte reges Interesse. Im Foyer breitete das Gymnasium seine musikalischen Schätze aus. Eine Bigband spielte, später waren rockigere Klänge zu hören. Es wuselte auf allen Gängen. Das Bildungsgut „Weltkultur“ war hier mit Händen zu greifen: Französisches Theater, ein Europa-Cafe´ lockt, Weltliteratur wurde diskutiert, der Kinderchor unternahm sogar eine musikalische Weltreise. Anderswo ging es um den Turm von Hanoi und wenig später wurde eine Multimedia Präsentation über Kanada gezeigt.

Echtes Blut im Klassenzimmer

Natürlich ging es auch um Biologie, Mathe und Physik. Himmelsgucker kamen in der Astro Kuppel des Gymnasiums auf ihre Kosten. In einem Klassenzimmer floss derweil echtes Blut. Eine langjährige Tradition: Beim gymnasialen „Tag der offenen Tür“ wird gelebter Gemeinsinn offenbar. Viele 500 ml Blut-Packungen für den Blutspendedienst des DRK werden hier jedesmal gewonnen. Wer Udo Ziller aus Radeberg oder Andreas Scheibler aus Ottendorf- Okrilla auf der Liege sah, glaubte: Blutspenden ist in unseren Tagen tatsächlich die normalste Sache der Welt.

In der Aula liefen zu diesem Zeitpunkt interessante Proben: Max Frischs „Biedermann und die Brandstifter“ wurden einstudiert. Leidenschaftlich ging es zur Sache. Hochkonzentriert verfolgten Lehrer als Regisseure jeden Satz: Bernd Mönch, Grit Hanseroth und die Theatergruppe haben ein klares Ziel vor Augen: Am 12. Juni ist in Wallroda Premiere. Auch am 13. Juni wird das Stück in der dortigen Kulturscheune aufgeführt. Man darf gespannt sein.

Lügenengel präsentiert

Dass man der englischen Küche auch wohlschmeckende Seiten abgewinnen kann, lernte man von Domenik Jentzsch aus der 7c. Zusammen mit seinen Mitschülern lud er zu Sandwichs ein. Sogar Engel bekam man zu Gesicht. Christina Herrich und Janine Lux präsentierten so ihre literarische Entdeckung „Lügenengel“ von Ulrike Bliefert.

Schon 99 Anmeldungen

Zum Schluss des „Tages der offenen Tür“ war Dominik Jentzsch ziemlich geschafft: „Aber es war schön“, fasste er seine Erlebnisse zusammen. In den Augen von Schulleiterin Elke Richter spiegelten sich wenig später großer Jubel ab. Grund: „Wir hatten uns 100 Neuanmeldungen zum Ziel der Einschreibewochen bis 18. März gemacht. Allein heute haben sich 99 Schüler angemeldet. Ein glänzender Start! Und die Anmeldewochen haben ja erst begonnen“, berichtete sie. Mit Stolz und verständlicher Euphorie in der Stimme.