Görlitz. Die Ermittlungen gegen den mutmaßlichen Millionenbetrüger Oliver E. sind abgeschlossen.
In einer 470 Seiten starken Anklageschrift wirft die Staatsanwaltschaft Görlitz dem 42 Jahre alten Investmentbanker vor, zwischen 2005 und 2008 mindestens 400 Personen um mehr als acht Millionen Euro geschädigt zu haben. „Anleger aus Sachsen sind besonders betroffen“, sagte gestern Behördensprecher Till Neumann. Nach SZ-Informationen handelt es sich dabei vor allem um Kunden aus den Regionen um Löbau und Ottendorf-Okrilla. Dort vermittelteten freie Finanzberater Produkte der britischen Firma Integro Capital Partners Ltd., deren Chef Oliver E. war. Den Anlegern waren Renditen von jährlich zwölf Prozent versprochen worden. Den Ermittlungen zufolge verwendete der in Berlin geborene Banker die Einnahmen für seinen eigenen Lebensunterhalt. Außerdem habe er weder eine Erlaubnis für die Anlagegeschäfte gehabt noch ordentlich Buch geführt.
Die Ermittler spürten bislang 750000 Euro auf. Daran beteiligten sich Strafverfolger in mehreren Ländern, auch außerhalb Europas. Oliver E. drohen bis zu 15 Jahre Haft. Wann sein Prozess beginnt, ist noch unklar. (SZ)