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Großer Rummel am Schacht

Mit klassischen Volksfest-attraktionen kommt der Dresdner Schaustellerverband zum Frühlingsfestnach Großenhain.

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Von Peter Anderson

Großenhain ist sozusagen unsere Generalprobe für die großen Stadtfeste und Märkte“, sagt Hannelore Bachmann. Bis in die frühen Morgenstunden hat die Vorsitzende des Dresdner Schaustellerverbandes Transporte gefahren, um beim Großenhainer Frühlingsfest dabei zu sein. Der Standort am Schacht sagt ihr zu: „Die Stadt hat Rasen gemäht und ausreichend Strom gelegt.“

Glänzen ist Ehrensache

Mit Holzkeilen in unterschiedlichen Größen sind Hannelore Bachmanns Aufbauhelfer dabei, kleinere Unebenheiten des Platzes auszugleichen. „Anderthalb bis zwei Tage brauchen wir, um den Autoscooter zusammen zu setzen“, erklärt die Chefin. Durch die vielen Umzüge wird das Fahrgeschäft stark beansprucht. Kleinere Reparaturen gehören zum Tagesgeschäft. Eine der vielen Glühbirnen ist immer durchgebrannt. Am Ende wird alles auf Hochglanz gewienert. Die Fassade muss vor Sauberkeit, Lack und Chrom nur so blitzen. So gebietet es die Schaustellerehre.

14 Uhr startet heute der Fahrbetrieb. Ebenso am Sonnabend und Sonntag. Zum Zapfenstreich wird gegen 22 Uhr geblasen. „Ich denke, wir haben wieder eine gute Mischung zusammenbekommen“, sagt Hannelore Bachmann.

Wie eine riesige gelbe Spinne erhebt sich am Ende des Platzes der „Explorer“ von Olaf Liebold aus Taucha. „Das Ding dreht sich, schaukelt, wippt. Es ist einfach unglaublich“, wirbt die Vorsitzende des Dresdner Schaustellerverbandes. Erstmals in Großenhain dabei die Kinder-Doppelachterschleife von Christina Hoffmann. Eine Art aufgepepptes Kinderkarussell. Und natürlich der Autoscooter als klassische Volksfest-Attraktion. Hier darf man, was im wirklichen Leben verboten ist: Andere Verkehrsteilnehmer rammen und in die falsche Richtung fahren.

„Die klassischen Fahrgeschäfte erfreuen sich wieder großer Beliebtheit“, sagt H.-Günther Schoppe von der Losbude. „Gondeln, die über Kopf drehen oder rasend schnell fahren: Das ist vielen Leuten schon zu aufregend“, so Schoppe. Kettenkarussell und Riesenrad reichten den meisten völlig zu.

Auf das Bewährte setzt auch Frank Urban. Mit Zuckerwatte, gebrannten Mandeln und Softeis will er auf dem Frühlingsfest die Großenhainer Leckermäuler verwöhnen. „Manche mischen noch Rum zu den gebrannten Mandeln. Wir bleiben lieber beim traditionellen Rezept“, sagt er. Die Treue zum Althergebrachten wird von den Kunden belohnt. „Auf dem Dresdner Striezelmarkt gibt es viele Besucher, die ihre gebrannten Mandeln nur bei uns kaufen“, sagt Urban. Nach dem kalten Wetter beim Dresdner Frühlingsfest Anfang April wünscht er sich nichts sehnlicher als ein warmes Wochenende. „Dann könnten wir endlich die Softeis-Saison eröffnen“, so Urban.

Quer gegenüber von den Süßigkeiten lockt als herzhafte Ergänzung Klaus Brocke mit seinem Spezialitäten-Grill. Das Angebot ist international: Von der original Thüringer Rostbratwurst über griechischen Gyros bis zur China-Pfanne. „Bei uns werden eben alle Geschmäcker bedient“, kommentiert das Hannelore Bachmann. Das gilt nicht nur für das Kulinarische, sondern ebenso für die Musikauswahl. „Am Nachmittag gehen wir es für die Familien eher ruhig an, zumeist mit deutscher Musik“, sagt Hannelore Bachmann. Am Abend, wenn die Jugend vor dem Schwoof eine Runde über den Rummel dreht, werden dann die Bässe aufgedreht.

Die Dresdner Schausteller im Internet: www.dresdner-schaustellerverband-ev.de